Sonntag, 16. Juni 2013

Was vom Ufersitz noch übrig blieb

Im April erzählte ich Euch doch von dem schönen Ufersitz an der Salzach, den ein Mann für seine Frau und sich gebaut hatte. In meiner Geschichte habe ich auch Fotos davon eingefügt. Zur Erinnerung klickt mal diese Überschrift an:

Das Haus von Nico und Gunda (klick)

Gestern wanderte ich mit meinem Santos wieder zu dieser Stelle, um nach dem Sitz zu schauen. Natürlich sah ich schon von Weitem, daß das Hochwasser ihn mitgerissen hatte.

Bilder zum Vergrößern anklicken.

Salzach bei Laufen/Obb.
Dann ging ich über die dicken Steine und suchte das Ufer ab, ob nicht doch noch etwas von dem Sitz zu sehen ist.

Treibgut nach Hochwasser an der Salzach
Da lag so ein gelbes Brett auf einem Stein. Ich meinte mich zu erinnern, daß das doch mit dem Ufersitz verbaut gewesen war. Ich drehte es um, es war aber keine Beschriftung darauf. Dann ging ich weiter und wurde fündig.

Rest vom Ufersitz an der Salzach
Oh nee, wie traurig! Der liebevoll gezimmerte Ufersitz war weg. Was übrigblieb, war das Brett mit der freundlichen Einladung, daß Besucher herzlich willkommen seien. 
Und darunter: bitte bitte nicht zerstören!!! Daran hat sich das Hochwasser leider nicht gehalten. Wie gnädig, daß es dies Brett stehen gelassen hat.

Nico und Gunda, nehmt dies als Zeichen, einen neuen Sitz zu bauen!

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang  (Miguel de Unamuno y Yugo)

Samstag, 15. Juni 2013

Von Grassamen, Regenbogen und Erdkröten

Es ist Wochenende, ich mach's kurz. Gleich hole ich mein Wohnmobil aus dem Unterstand, und heute Abend geht's zum Sonnwendfeuer.

Bei meinem abendlichen Gassigang gestern sah ich nach langer Zeit mal wieder einen wunderschönen Regenbogen.

Fotos zum Vergrößern anklicken.

Regenbogen im Regen
Nach dieser Aufnahme drehte ich mich um und nahm dies auf:

Abendsonne über dem Ainringer Moor
Es regnete den berühmten Salzburger Schnürlregen. Ich mag keinen Regen, aber ich hatte auf meiner gerodeten Fläche im Garten Grassamen ausgestreut. Und auf der inzwischen vor Trockenheit rissigen Erde kam mir der zarte Regen gerade recht.

Um Mitternacht ließ ich nochmal Santos zum Beinheben in den Garten. Da lag vor meinem alten Schlitten, auf den ich kürzlich den Blumenkasten gab, eine Erdkröte.


Erdkröte vor Giselas Haus

Schaut mal, Kröten hatten im Mittelater sogar eine Bedeutung:
Die Kröte als Schutzgeist des Hauses (klick)

Nun habe ich auf meinem Fotoapparat endlich das Blümchen am Wählrad gefunden. Das bedeutet wohl, daß man mit dieser Einstellung Nahaufnahmen machen soll. Das hat geklappt. Hätte ich das mal vor zwei Monaten bei der Made im Baum (klick)  so gemacht, die wäre schärfer geworden. Egal, vorbei.

Da ich mehrere Aufnahmen von der Kröte machte, kam Santos und schaute neugierig und erblickte die Kröte. Bevor er zu nah daran ging, sagte ich nur: nich, geh' da wech! Und er blieb weg.
Schön, wenn ein Hund auf so normale Ansprachen reagiert. Das ist wohl auch der Unterschied zwischen Zwingerhunden und Hunden, die Tag und Nacht um einen herum sind. 

Und bevor ich mich ins Wochenende verabschiede, zeige ich Euch noch eben den Blick aus meinem Bürofenster auf meine nichtvorhandene Zaunseite. Da habe ich die Tage alles saubergemacht und Grassamen ausgesät. Die Steinreihe ist übrigens eine Lauffläche für meinen Santos. Wenn da wieder der neue Zaun ist, dann entsteht durch seine Patrouillengänge nicht so ein matschiger Erdstreifen. Bei Sauwetter bringt der Hund einem sonst den ganzen Dreck ins Haus. Mit dem Steinweg ist das Problem gelöst.

Blick vom Fenster in meinen Garten
So, und nun freue ich mich auf heute Abend. Und am Montag bringe ich Euch dann wieder eine neue Geschichte mit.

Freitag, 14. Juni 2013

Die kleine Kapelle auf dem historischen Schlossberg

Es ist ein kleiner Hügel in dem kleinen Ortsteil Tettelham der Gemeinde Waging am gleichnamigen See.  Wenn man dort so über die Landstraße fährt, nimmt man ihn erst gar nicht wahr. Zweimal bin daran vorbeigefahren.

Zum Vergrößern auf die Fotos klicken.

Schlossberg in Tettelham bei Waging am See
Ich fuhr auf den Hof des Bauern, der unterhalb des Schlossberges ist. Die Kinder führten mich zu ihrer Mutter, die mit ihrer Schwiegermutter draußen bei Kaffee und Kuchen saß. Ich erkundigte mich nach dem Sonnwendfeuer kommenden Samstag und ob ich wohl mit meinem Wohnmobil auf dem gepflasterten Hof stehen dürfe, wenn ich komme. Die beiden Frauen waren so nett und lustig, sie boten mir sogar an, daß ich unten am Haus der Schwiegereltern stehen darf, da hätte ich wenigstens meine Ruhe. Beide Bäuerinnen haben übrigens  eine Ausbildung zur Meisterin in landschaftlicher Hauswirtschaft. 

Der Sohn der Bäuerin, Christoph (18), fuhr gerade rückwärts mit dem Traktor in den Kuhstall. Hinten dran hing noch ein voller Graswagen. Da hab ich nicht schlecht gestaunt, wie souverän er das gemacht hat. Als er den Motor abgestellt hatte, fragte ich ihn, ob ich auf der Güllegrube stehenbleiben dürfe. Ich durfte.

Ich ging mit Santos den Feldweg hinauf zum 559 m hohen Schloßberg. Ca. 150 Jahre vor Christi Geburt hatten sich in der Gegend schon die Kelten niedergelassen.
Im Hochmittelalter erbauten die Herren von Tettelham auf diesem Hügel eine Burg. Im 14. Jhd. war sie unter dem damaligen Salzburger Erzbischof der Sitz für die Gerichtsbarkeit. Nach einem Brand wurde die Burg zwar wieder aufgebaut, als jedoch das Gericht nach Waging kam, wurde sie dem Verfall preisgegeben.

Der Erzbischof verpachtete dann dem Bauern den Schloßberg mit der Burgruine. Die Nachfahren brannten aus den verbliebenen Burgsteinen Kalk, den sie gut verkaufen konnten. Und so zahlten sie nach und nach Hof und Schloßberg an den Klerus ab.

Nach dem 1. Weltkrieg pflanzten Kriegsheimkehrer  im Jahre 1919 auf dem Schloßberg eine Linde, die sie Friedenslinde nannten.
Im 2. Weltkrieg, am 25. Februar 1944, stürzte ein abgeschossener US-Bomber auf den Schloßberg. Dabei wurde die Friedenslinde von der Tragfläche schwer beschädigt. Eine dicke Narbe im Stamm zeugt noch davon. Alle sechs Fliegersoldaten des Bombers konnten nur noch tot geborgen werden.

Der damals 17jährige Andreas Seehuber (klick)  erlebte im elterlichen Haus, das nur ein paar Meter vom Schloßberg steht, dieses schreckliche Ereignis hautnah mit. Diese furchtbare Erinnerung hat ihn all' die Jahre nicht losgelassen.

Im Jahre 1947 wurde auf dem Schloßberg die Friedenskapelle erbaut. Sie sollte an die vielen jungen Gefallenen erinnern, die im Zweiten Weltkrieg geblieben sind.
 
Friedenskapelle mit Friedenslinde auf dem Hügel


Friedenskapelle mit Glockentürmchen
Im Eingang lag ein Gipfelbuch. Ich setzte mich damit auf die Bank. Als ich den Buchdeckel aufschlug, las ich Folgendes:


Links schrieb der Enkel, rechts die Großmutter

Was war das lieb! Nee, ich war ganz berührt von dem Geschriebenen. Die wunderschönen Zeilen der Seniorbäuerin, die genau das beschrieben, wie man sich gerade in der Stille und mit dem Ausblick fühlt und dann die Kinderschrift, die dazu auffordert, an der Schnur zu ziehen, damit die Glocke läutet.

Ich ging um die Kapelle und fand die Schnur.


Glockenschnur an der Kapellenwand
Fast traute ich mich nicht zu ziehen. Erst ganz vorsichtig, dann kam der erste Glockenton, dann kräftiger, und das Glöckchen läutete und läutete in die Stille des Schloßberges, daß ich richtig ergriffen war. Ich mein', ich hab' noch nie so eine Glocke geläutet. Aber es wird ja hier ausdrücklich darum gebeten. Und so machte ich das auch.

Ich setzte mich wieder auf die Bank und schrieb etwas in das Gipfelbuch. Dann las ich die vier Din-A-4-Seiten, die Andreas Seehuber zur Geschichte und Entstehung geschrieben hat.
An diesem magischen Ort vergißt man die Zeit und möchte nicht mehr weg.


Friedenslinde - gepflanzt 1919
Dann nahm ich noch die schöne Linde auf dem Hügel auf, die ihren Schatten auf die Wiese warf.


Bereit für das Sonnwendfeuer
Die Freiwillige Feuerwehr Otting hat schon das Holz für das Sonnwendfeuer aufgestellt. Da will ich dabei sein, wenn das angezündet wird. Die Feuerwehr sorgt am Samstag auch für Speis' und Trank. Das wird bestimmt schön.

Auf dem Weg zum Hof drückte ich die Eisenzunge der Viehtränke ein, damit Wasser in die Schale lief, für Santos.


Wässerchen für's Schätzelein
Dann besuchte ich noch Anneliese, die Jungbäuerin, um mich zu verabschieden. Sie war gerade im Stall und hörte sich meine Schwärmerei von dem magischen Ort an. 
Anneliese Seehuber vermietet auch an Sommerfrischler, hier ihre Homepage:
Bei'm Hofbauer (klick)

Ich fuhr die paar Meter runter zur Seniorbäuerin, die mir angeboten hatte, mein Mobil am Samstag auf ihrem Platz abzustellen.

Originale Mauersteine der ehemaligen Burg vom Schloßberg
Ein schönes, schattiges Luxusstellplätzchen für mein Wohnmobil! Trefflicher geht's nicht! Von dort ist es nicht weit zum Schloßberg.
Ich freu' mich kaputt!

Ich löcherte Frau Seehuber dann noch mit Fragen. Und so erfuhr ich, daß ihr Mann, Andreas Seehofer, vor Jahren die Angehörigen der abgeschossenen US-Soldaten in Amerika ermittelte. Ihn hatte das schreckliche Erlebnis nicht losgelassen. Er hatte eine schwarze Eisentafel fertigen lassen, auf der die handgeschriebenen Namen der gefallenen Fliegersoldaten stehen. Diese wurde dann anlässlich eines deutsch-amerikanischen Freundschaftstreffens 1988 feierlich in der Kapelle angebracht.




Zwei Kameraden der gefallenen Fliegersoldaten lebten 1988 noch. Zu den Familienangehörigen der umgekommenen US-Soldaten hat die Familie Seehuber noch heute ein herzliches Verhältnis. 

Die Tochter eines der Soldaten ruft noch heute an jedem Heiligabend um eine bestimmte Uhrzeit bei den Seehubers an. Dann singen sie alle gemeinsam am Telefon das weltberühmte Weihnachtslied "Stille Nacht, Heilige Nacht".




Schlossberg von Tettelham (klick)

Donnerstag, 13. Juni 2013

Der Bergblumengarten

Gestern schrieb ich doch über das Sühnekreuz (klick), welches ich am Feldweg fand. Nicht weit von dort geht es von der Landstraße aus auf den Högl (klick), einem dicht bewaldeten Höhenrücken. Das ist so eine meiner Sommerwanderstrecken mit dem Hund, weil es dort durch die vielen Bäche im Wald immer schön kühl ist.

Hier ist auch ein Ausgangspunkt für Wanderer, die auf die Steineralm (klick) oder den Hochstaufen (klick)  gehen wollen.

Für meinen einstündigen Gassigang reicht aber hier der halbstündige Marsch den steilen Waldweg hinauf, bis zu diesem Bergblumengarten, und dann wieder die halbe Stunde runter.





Diesen schönen Garten hatte vor Jahren ein Ainringer Bürger angelegt, der aber schon verstorben ist. Er war der Onkel des ehemaligen Motorradrennfahrers Peter Öttl (klick).


Er legte den schönen Bergblumengarten an
Zum Gedenken errichtete man Matthäus Öttl ein schönes Wegekreuz auf einem Naturstein, da er viel in der Natur und den Bergen unterwegs war.


Gedenkstein für einen beliebten Bürger


Bergblumengarten am Högl bei Piding
Von oben aufgenommen, sieht man den Wanderweg, an dem der Garten angelegt ist. Rechts runter gehts wieder zum Waldparkplatz. Und links rauf zur Steineralm.

Bergblumengarten am Högl
Ja, da habe ich Euch jetzt mal mitgenommen auf einen meiner Spaziergänge. Es ist nichts Besonderes, aber nun kennt auch ein Leser aus Hamburg oder Bozen den kleinen Bergblumengarten, der in der Nähe der Autobahnausfahrt Piding/Berchtesgaden ist.

Das hat doch auch was!  ;-)

Mittwoch, 12. Juni 2013

Das Sühnekreuz

ist noch ein Relikt aus dem Mittelalter. Tötete jemand einen Menschen im Affekt, so wurde vor dem 13. Jhd. die Gerichtsbarkeit gar nicht eingeschaltet. Mit dem Aufstellen eines Sühnekreuzes seitens des Täters wurden damals Blutfehden wegen eines Mordes oder Totschlags zwischen zwei verfeindeten Parteien beendet.

Es gibt Karten, die auf aufgestellte Sühnekreuze in ganz Deutschland und Europa verweisen. Oft ist auch die Mordwaffe in das Kreuz gemeißelt worden, dem der Entleibte zum Opfer fiel.
Etwas Geschriebenes hätten die Bauern doch nicht lesen können.

Eine Auflage für den Täter war es zum Beispiel, den Leichenschmaus zu berappen oder den Hinterbliebenen eine Entschädigung  zu zahlen. In manchen Gegenden durfte der Mörder auch diesen Ort für einige Jahre nicht mehr besuchen, mußte ganz wegziehen. Oder er durfte den Hinterbliebenen ein Leben lang nicht mehr unter die Augen treten.

Erst im Jahre 1533 unter Kaiser Karl V trat an Stelle dieser privaten Abmachungen das ordentliche Gericht in Kraft. Der Täter wurde nach der neuen Gerichtsbarkeit verurteilt.

Über diese Sühnekreuze habe ich schon viel gelesen. Es gibt sogar eine Seite dazu:

Sühnekreuze und Mordsteine (klick)

Und hier sind sogar Bilder zu den Sühnekreuzen (klick).

Und hier, ganz interessant:
Als Totschlag noch per Vertrag geregelt wurde (klick)

Gestern wanderte ich mit meinem Santos in Anger-Aufham entlang eines Baches. Es ist ein alter Feldweg, der - inzwischen schön gepflastert -  als Lauf- und Radstrecke ausgebaut wurde.

Da steht tatsächlich so ein Sühnekreuz!
Draufklicken, dann wird's größer.

Sühnekreuz am Feldweg in Aufham
Bei der Gelegenheit sah ich auch das Totenbildchen eines ehemaligen Landwirts und Ringers aus Anger, den ich noch kannte. Dieser soll vor Jahren das Kreuz dort errichtet haben, weil da mal irgendwas vor vielen Jahren gewesen ist. Das möchte ich doch mal wissen.

Durch Telefonate mit der Gemeinde, die ich vorhin führte, verwies man mich auf den dortigen Heimatpfleger, der mir bestimmt eine Auskunft darüber geben kann, warum dieses Sühnekreuz dort am Wegesrand steht.

Sobald ich etwas darüber weiß, füge ich es dieser Geschichte an.

Nachsatz:
Soeben telefonierte ich mit der Frau des Kreisheimatpflegers. Der Bauer, der jetzt tot ist, fand dieses Kreuz neben der Ache (Bach) im Gebüsch auf seinem Grund. Es ist ein Original aus damaliger Zeit und aus Untersberger Marmor gemacht worden. Daß das wohl Untersberger(klick) Marmor ist, erkannte ich schon selbst, weil der Gedenkstein für meine Hunde im Garten genauso eine Farbe hat. Die Gemeindeverwaltung hat das Steinkreuz dann gereinigt und ihm den holzgeschützten Platz gebaut.

Was es aber mit dem Sühnekreuz auf sich hatte, das konnte nicht mehr ermittelt werden. Und so steht es jetzt da am Feldrand und erinnert an eine Moritat im Mittelalter. 

Ach, und jetzt bekam ich noch einen Rückruf. Der Cousin des verstorbenen Bauern sagte mir, das Kreuz sei am Russen-Dümpfel (=Tümpel) gefunden worden. Ich fragte, warum das so heißt. An dieser Stelle in der Ache hätten sich damals im Zweiten Weltkrieg immer die russischen Gefangenen waschen müssen. Aber mehr konnte er mir auch nicht dazu sagen.

Oh nee, das wird ja immer kurioser!
Ich bleib dran.


Dienstag, 11. Juni 2013

Der Hugo und die Fleissigen Lieschen

Heute ganz kurz und schmerzlos.
Gestern nahm ich mir so eine verwilderte Stelle im Garten vor.

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Steinputte an Unkraut
Im April hatte ich doch den dicken Ast neben der Putte abgesägt, in der sich fette Maden (klick) gütlich taten. Der abgesägte Stumpf ist auch bald überwuchert.

Die Vorarbeiten für eine Bepflanzung sind ja immer die unangenehmsten Arbeiten. Hier nahm ich zugewachsene Begrenzungskiesel weg und entfernte Unkraut, das sich untereinander vernetzt hatte. Aber so hartnäckig! Als ich mit dem Messer eine akkurate Linie geschnitten hatte, machte ich frische Erde auf die gereinigte Fläche.

Hugo im Glas, Meistersinger im CD-Player und Fleissige Lieschen
Über das schöne, ordentliche Bild habe ich mich dann so gefreut, daß ich die liebevolle Beflanzung mit Opern-Ouvertüren und einem Fertigmixgetränk (Hugo) aus dem Supermarkt begleiten wollte. Dieser Hugo ist so orange wie die Blümchen und wie die Gartenhandschuhe. ;-)

Steinputte an Fleissigen Lieschen
Ja. Sieht doch wieder ordentlich aus oder? Das wird noch dicht.
Ach, ich hab noch genug zu tun. Jetzt muß erst einmal der morsche Balkon gerichtet werden. Dann langweile ich Euch wieder mit der Bepflanzung unter dem Balkon. 

Aber das sieht dort jetzt noch so schäbig aus, das knipse ich nicht.

Montag, 10. Juni 2013

Nur die Eisenträger hielten

Die Macht der Gewohnheit ließ mich gestern mit meinem Hund wieder an die Salzach fahren. Hinten über dem Untersberg zogen schon wieder dunkle Regenwolken auf. Und so fuhr ich lieber in die entgegengesetzte Richtung.

Warum dann in den Auen ein Weg abgesperrt war, konnte ich erkennen, als ich um die Kurve ging.

Mit Mausklick auf die Bilder werden sie größer.

Vom Hochwasser abgetragene Holzbrücke in Salzachauen
Die vormals stabile, dicke Holzbrücke war weg! Das Hochwasser hatte die Fläche wie ein Frühstücksbrettchen zur Seite auf die Wiese geschwemmt. Nur die vier dicken Eisenträger verbanden die beiden Ufer.


Durch Hochwasser zerstörte Bachbrücke in Salzachauen
Dies ist übrigens der Mühlbach, der an Lillis Tierheim (klick) vorbeifließt. Hier ca. 8 km weiter bachabwärts, noch ein paar Meter, dann fließt er in die Salzach.

Waldweg nach Hochwasser in Salzachauen
Der Mühlbach ist übergelaufen und die Salzach, die parallel zu ihm fließt, auch. So trafen sich die Wasser und überschwemmten den ganzen Wald, der dazwischen war. Hätte ich doch meine Gummistiefel angezogen!


Zusammenfluß von Mühlbach (links) und Salzach (rechts)
Weiter hinten im Bild wurde noch im Februar mit Bagger und Volvo Dumper (klick) das Ufer mit Steinen befestigt. Genau diese Stellen haben gehalten, daneben ist alles in den Fluß gerutscht.

Auf dem Rückweg nahm ich die Abkürzung durch den Wald. Außer Hansi, dem Jäger, geht dort niemand her. Da das feuchtwarme Waldgebiet wie ein Dschungel war und mückengesättigt, wollte ich so schnell wie möglich wieder zum Auto. Der Weg war auch anstrengend, weil ich immer bis zu den Knöcheln mit den Turnschuhen im nassen Sand versank. Dann hielt der Matsch mal wieder einen Schuh fest, dann mußte ich wieder zurück und hineinschlüpfen und ihn mitnehmen..., oh nee, jetzt reichts mir erst einmal mit den Auen! Wäre ich doch lieber wieder zurückgefahren!

Dann dies: quer über Hansis Weg war ein Baum entwurzelt. Also mußte ich in gebückter Haltung weiter durch das Gestrüpp, bis ich endlich wieder an dem Brückengerippe war.


Umgestürzter Baum nach Hochwasser versperrt den Weg

Die einzigen Fußspuren vor mir waren die vom Jäger Hansi, daneben die seiner Jagdhündin. Wir hatten damals mit unseren Hunden gleichzeitig die Prüfung gemacht. Hansi wollte wohl nach dem Wild sehen, ob es sich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat. Aber wohin? Es war ja alles überflutet!


Ich meide jetzt wirklich erstmal diesen Bereich. Außerdem bin ich völlig zerstochen von den Mücken.


Sonntag, 9. Juni 2013

Die Sonne scheint, und ich habe gute Laune

Ich sitze an meinem Computer, die Sonne scheint durch die geöffneten Fenster, und nur die Vögel unterbrechen mit ihrem Gesang die sonntägliche Ruhe. Ist das schön! Ich habe wieder das Gefühl, das ich als Kind hatte, wenn wir vom Ruhrgebiet hierher fuhren, um Ferien auf dem Bauernhof zu machen.

Gestern hatte ich weiter im Garten gearbeitet. Den über 100 Jahre alten Schlitten, mit dem damals Langholz aus den bergigen Wäldern transportiert wurde, zierte ich wieder mit einem Blumenkasten.

Zum Vergrößern Mausklick auf's Bild:

In meinem Garten - Juni 2013
Die Blümchen in der Kiste verpflanze ich heute. Da ist so eine verwilderte Stelle um eine Steinputte. Da kommen die Blümchen hin.

Dann wuselte gestern wieder mein Gartennachbar Günther zwischen seinen Salaten herum. Ein ehemaliger Banker, der sich nun in seiner Freizeit der Scholle und der Schaufel widmet. Wir plaudern immer so trocken über den Zaun hinweg. Da hatte ich die Faxen dicke. Ich ging über meine Tenne in den ehemaligen Stall und kramte in meinem Fundus nach einem tablettähnlichen Ding. Dann fand ich auch eine kleine Bohrmaschine, suchte zwischen rostigen Schrauben im Karton nach der passenden, längeren Schraube und wurde so in allem fündig. 

Von mir montiertes Zauntischchen
Das ca. 30 Jahre alte Wappen unseres dörflichen Musikvereins hält bombenfest. Klar, ist etwas schief, weil der Stempen schief abgesägt wurde aber egal.

Günther schneidet mir im Hindergrund gerade einen Kopf Salat ab. Er hat zuviel gesät wie jedes Jahr. Macht nix, ich freu' mich.
Da seine Birgit mit dem Abendessen auf ihn wartete, rief ich sie an, ob sie nicht vor dem Abendbrot bei mir am Gartenzaun einen kleinen Aperitif einnehmen wolle. Da kam sie mit ihrem Rad die paar Meter von ihrem Haus entfernt zu uns.

Schönes Glas! - Prost!
Ich war doch bange, meine schmalen Sektflöten auf die schiefe Ebene zu stellen, deshalb diese stabileren Gläser.

Ja, das war es für heute. Nichts Besonderes, aber ich mußte Euch doch eben meine tolle Eigenkonstruktion auf dem Zaunstempen vorstellen!

Und morgen zeige ich Euch, wo ich im Garten weitergemacht habe.
Mit Vorher/Nachher-Fotos.