Samstag, 8. Februar 2014

Wie tickt (m)eine Kuh?

Eine Kuh sieht anders, riecht anders und fühlt anders als der Mensch. Zu diesem Thema gab es vorgestern in Traunstein einen Vortrag, von dem ich im Autoradio erfuhr. Das interessierte mich doch mal.

Gepflegte Kühe im Freilaufstall
Die Chiemgauhalle in Traunstein (klick) ist ein Veranstaltungsort, wo Viehmärkte und Pferdeausstellungen stattfinden.  Zu dieser Halle gehört eine kleine Gastronomie, die Chiemgau-Stuben. Dort werden Versammlungen der Landwirte und des Maschinenhilfsringes abgehalten. Auch Informationsabende. Und an diesem Abend eben über das Wesen des Rindviehs.

Vorbereitungen zum Vortrag für Landwirte in Traunstein
Als Preussin unter all den oberbayrischen Landwirten kam ich mir etwas seltsam vor, als ich die Gaststube betrat. Dabei hatte ich mir extra Original-Haferlschuhe und einen bayrisch-blauen Janker angezogen. Ich setzte mich zu zwei Bäuerinnen an den Tisch.

Chiemgau-Stuben in Traunstein - Vortrag über Kühe
Es war etwas kühl im Gastraum. Deshalb behielt ich meinen Janker an. Der Stuhl unterm Popo war eiskalt. Ich fragte den Kellner, ob er nicht ein Kissen habe. Nein, das gäb es hier nicht.
Damit ich meine Weißweinschorle nicht in einem Bierglas bekam, bat ich, sie mir in einem Weinglas zu reichen. Nein, das gab es dort auch nicht. Aber diese dicken Gläser mit Henkel gab es. 
Ich sagte lieber gar nichts mehr, fiel ich durch meine Nörgelei doch nur noch mehr auf.

Seminarleiter Peter Wametsberger ist Landwirtschaftsmeister. Er gestaltete seinen Vortrag so spannend, dass ich als Laie staunte, an wie viele Gefahren die Bauern in ihrem Job täglich denken müssen.
Durch den sicheren Umgang mit Rindern kann man viele Arbeitsunfälle im Stall verhindern.

Warum kann es sein, dass eine Kuh beim Anhalftern zurückrumpelt, den Kopf nach unten nimmt und mich von unten nach oben anschaut?
Eine Kuh hat einen sehr engen Sichtwinkel, für deutliches Sehen in nächster Nähe muss sie den Kopf nach unten nehmen.

Alles will ich jetzt hier nicht schreiben, was ich hörte. Aber es gibt ein Filmchen darüber.

Klick hier: Der Kuh-Versteher

Da Peter Wametsberger einen so krassen bayrischen Dialekt sprach, musste ich zwischendurch immer Fragen stellen, damit ich verstand. Das gereichte zwar zur Belustigung der Bauern, die meine Kommentare mit Lachen begleiteten, aber das war mir gleich. War ja auch normal. 

Es fielen Vokabeln wie 
abkalben  =  wenn die Kuh ein Kälbchen gebiert

besamen der Kuh  =  entweder natürlich durch den Stier  
                                   oder eben künstlich durch den Besamer

Austragler =  Kurzwort für Austragsbauer, das ist der Altbauer, 
                        der in den Ruhestand gegangen ist

Zu einer Unfall-Geschichte machte ich ein Foto von der Leinwand.

Zur Vergrösserung auf's Bild klicken.


Beim Vortrag über Rinder in der Chiemgauhalle Traunstein
Dieser brave Zuchtbulle riss versehentlich dem Jungbauern vier Finger von der Hand, indem er nur den Kopf hob. Der Junge hatte den Bullen an einem Ring anbinden wollen und hatte die Finger darin.

Eine Geschichte muss ich aber hier doch wiedergeben.
Ein Bauer hatte den Viehtransporter für den anderen Morgen um halb fünf bestellt. Es sollten fünf Mastbullen verladen werden. Der Fahrer des Wagens hatte aber Startprobleme und kam erst um viertel nach fünf. Um sechs sollte der Bauer aber schon in der Arbeit sein. Nun musste es schnell gehen. Und wie das dann so ist, werden alle nervös. Um viertel vor sechs waren vier Bullen über die Rampe in den Transporter gegangen. Der fünfte Stier wollte und wollte nicht. Da nahm der Bauer die Mistgabel und stach dem armen Tier damit in die Flanken und das Hinterteil. Da drehte sich der Bulle um und ging natürlich auf den Bauern los. Keiner konnte helfen. Das Drama hat eine Stunde gedauert. Der Stier war ausser sich. Als der Mann tot war, ging der Bulle aus der Nische, in der das Unglück stattfand und seitlich an der Rampe wieder zurück in seinen Stall.

Furchtbar, was alles passieren kann, wenn man es eilig hat!

Als Fragen gestellt wurden, hob ich meinen Finger und wollte wissen, ob bei so einem Unfall die Versicherung reguliert. Ich meine, wenn der Bauer so einen gravierenden Fehler macht, könnte das beanstandet werden.

Peter Wametsberger sagte aber, dass dafür die Landwirtschaftliche Sozialversicherung zuständig ist. Sie kommt für diese Unfälle auf, für die Rente der Bauern, Kranken- und Pflegekasse.
In diesem Fall übernimmt die Versicherung auch die Beerdigungkosten. Daraufhin fragte ich entsetzt:
"Wie? Nur die Beerdigungkosten!?"

Die Bäuerinnen an meinem Tisch sagten mir dann aber, dass sich die Bauern für größere Auszahlungen eben selbst unfall- und lebensversichern müssen. Diese Absicherung hätten auch die meisten.

Zum Schluss seines Vortrages empfahl Wametsberger den Zuhörern noch das Buch der amerikanischen Autistin Temple Grandin, die sich in die Tiere hineinversetzen kann. 



Diese Frau hatte auch entdeckt, dass Rinder nicht  - wie wir - durchgehende Bewegungen sehen können, nein, sie erkennen nur eine ruckartige Bildabfolge. So etwa wie in der Disco, wenn unter dem flackernden Blaulicht getanzt wird und das Auge nur die abgehackten Bewegungen sieht.

Als der spannende Vortag zuende war, unterhielt ich mich noch nett mit den Gästen am Tisch. Links neben mir saßen drei Jungs, die eine landwirtschaftliche Lehre machten. Einem gab ich meine Kamera, damit er ein Erinnerungsbildchen macht.

Marlies aus Übersee (Chiemsee)  - Gerti aus Tittmoning - ich
Es war dann noch so gemütlich, dass ich am liebsten noch etwas geblieben wäre. Aber die Bäuerin Gerti musste am nächsten Tag um fünf Uhr aufstehen. Ja, so ist das nun mal, wenn man in den Stall muss! 

Hier habe ich mal für Interessierte den Prospekt fotografiert:











Dienstag, 4. Februar 2014

Traurigkeit und gruseliger Nebel

Nein, ich bin guter Dinge! Ich bin gesund und zufrieden, habe genug zu essen und zu trinken, mein Hund ist gesund und mein Wohnmobil schön abgedichtet.

Aber gerade schaute ich so die Fotos auf dem Chip an, um einige zu löschen. Da fand ich zwei nebelige Januar-Bilder, die ich Euch doch noch eben zeigen möchte.

Wintersonne im Nebel auf dem Högl in Piding/Obb.

Der Högl im Winternebel

Beim Betrachten der Fotos überlegte ich so, was dazu für eine Musik passen könnte. Sofort fiel mir Richard Wagners Tristan und Isolde ein. Das Schlusslied aus dieser Oper "Isoldes Liebestod" ist so wunderschön, dass ich jedesmal richtig gerührt bin. Oft werden auch Krimis mit diesem Titel untermalt. Dann stell ich immer ganz laut.

Bei diesem schönen Video sind nur die ersten Sekunden etwas zu leise eingestellt, dann wird es lauter. Es ist keine Opernstimme, es ist instrumental. Für die, die keine Opern mögen.

Bitte nicht anschauen, wenn Ihr Liebeskummer habt oder der Hund schwer liegt und man an Abschied denken muss!


Der Film könnte hier im Berchtesgadener oder Salzburger Land gedreht worden sein. So wunderschön!

Montag, 3. Februar 2014

Veränderungen

Eine Woche lang bin ich nicht den Waldweg gegangen, wo man an einem Kneipp-Becken vorbeikommt, neben dem ein lauschiges Picknickplätzchen stand. Ja, stand. Es ist weg.

So sah der Platz im Februar 2013 aus:

Picknickplatz am Högl Februar 2013
 Und das fand ich gestern:

Picknickplatz am Högl Februar 2014
Nun steht dort ein schöner Holzpavillon. Ich vermute mal, dass die Zimmerleute innen noch eine Bank rundherum anbauen. Und ein Tisch wird wohl auch bald dort stehen. So kann man dort schön im Sommer kneippen und zwischendurch seine Jause (Brotzeit, Lunchpaket) herausholen.

Ach, dann fand ich noch in der Wiese eine verendete Katze, die komischerweise nur von ihren Innereien befreit wurde. Das gute Muskelfleisch wurde von den Aasfressern drangelassen.

Tote Katze - nur die Innereien wurden gefressen
Mein Santos lief dort kurz vom Weg ab und in die Wiese. Ich rannte sofort hinter ihm her, weil ich auch sehen wollte, was es war. Als ich erkannte, dass es Aas war, rief ich sofort: Nicht drangehen!
Nee, tat er auch nicht. Er hob nur kurz das Bein und pinkelte die tote Katze an.

Letzte Woche hatte mein Hund nämlich wieder so einen Durchfall, dass er sich nicht mal mehr nächtens im Wohnmobil zurückhalten konnte. Ich kam gegen 2:00 Uhr von einer Party zurück ins Mobil, da roch es schon so komisch. Mein Hund verdrückte sich vor mir ins Führerhaus, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Ich beruhigte ihn aber sofort, er konnte doch nichts dafür.

Dann habe ich alles saubergemacht, geputzt, gelüftet..., und nach 30 Minuten war alles weg, auch der Geruch. 24 Stunden bekam er nichts zu fressen, damit sich Magen und Darm beruhigten. Santos hatte wohl beim Schnuppern einen Virus aufgenommen. 
Zu Hause hatte ich noch Tabletten von der Tierärztin. Nun bekommt er von mir täglich Futter zubereitet, das aus dem handelsüblichen Trockenfutter, etwas Rinderhack, Petersilie, geriebenen Möhren, etwas Reis und gemahlenem Leinamen besteht. Darüber ein kleiner Schuss Rapsöl. Wahlweise statt Rinderhack dann Hühnchen, Pute oder Kochfisch. Einmal die Woche ein Eigelb. Das riecht so lecker, alles fingerwarm, da geht er nicht mehr an eine tote, stinkende Katze. - Aber im Moment war ich dann doch bange.

Ja, sonst ist hier im Berchtesgadener Land momentan nicht viel los. Deshalb schreibe ich auch so wenig. Ich habe zwar immer meinen Fotoapparat mit, aber selbst die Tiere des Waldes befinden sich noch im Winterschlaf. Bis auf einige tote Katzen natürlich.

Ich gehe mal eben nebenan ins Schlafzimmer, um mein Hündchen zu knipsen. Nach dem Morgenfutter macht er sein Schläfchen. Ich splitte die Futtergaben. Morgens eine Futtergabe und abends. Ist gesünder als so eine große Futtermenge auf einmal. In einer Stunde gehen wir dann raus.

Mein Santos wird im Mai neun Jahre alt. Er hat immer noch ein schönes Gebäude, kein subkutanes Fett und eine Muskulatur wie ein junger Hund. Wenn ich mal so auf meine Figur aufpassen würde!!  :-(
 
Rottweiler Santos beim Verdauungsschläfchen

Oh! Ich hätte wenigstens mal im Hintergrund die Pullover und das Massagegerät wegräumen können. Ach, jetzt lasse ich das so.

Bis bald!  ;-)

Donnerstag, 23. Januar 2014

Biber halten keinen Winterschlaf

Biber halten nur eine Winterruhe. Bei den frühlingshaften Temperaturen hier im Berchtesgadener Land sind sie aber derzeit aktiv wie immer. Diese Fotos machte ich in den Salzachauen an der bayrisch-österreichischen Grenze.

Vom Biber gefälltes Bäumchen in den Salzachauen
Für den nächsten Baum müssen noch ein paar Arbeitsschichten eingelegt werden:

Vom Biber angenagter Baum in den Salzachauen

Und obwohl hier die Ufer mit dicken Steinen gegen den Behausungsbau der Biber befestigt wurden, sind sie wieder da. Irgendwie schaffen sie es immer wieder, ein Schlupfloch zu finden. Damit ich einen Biber zu Gesicht bekomme, muss ich wohl mal früher aufstehen.

Bis dahin schaue ich mir lieber diesen schönen Film an, für den ein Kameramann früh aufgestanden ist und viel Zeit investiert hat:



Wer hier den Film nicht öffnen kann, klickt hier:
http://www.youtube.com/watch?v=dyQUkm9bvQQ

Und hier noch Lehrreiches über den Biber (klick)

Ich sehe gerade, dass meine Kamera unscharfe Bilder macht.
Die Fotos sehen verschwommen aus. Werde das prüfen lassen.

Sonntag, 19. Januar 2014

Rossinis Oper La Cenerentola in Burgkirchen

Burgkirchen an der Alz ist ein kleiner Ort in Oberbayern, nicht weit entfernt von der historischen Fürstenstadt Burghausen.

Letzten Samstag gaben sie dort Rossinis Komische Oper "La Cenerentola".  Diese heitere Oper wurde auf der Basis des Märchens Aschenputtel geschrieben.

Als ich bei der Suche nach Veranstaltungen die Operaufführung in diesem Bürgerzentrum fand, wollte ich erst gar nicht nachschauen, was das sein könnte. Das Wort Bürgerzentrum reißt einen nicht gleich vom Hocker, wenn man toll ausgehen möchte. Dann googelte ich es mal und war überrascht, dass dieses Haus ein schickes, kleines Theater- und Opernhaus ist. Es hat vor der Bühne sogar einen bis zu drei Meter versenkbaren Orchestergraben. Und eine Loge gibt es auch.

Hier mal Fotos zum Bürgerzentrum Burgkirchen (klick)

Als ich um 19.00 Uhr ins freundlich erleuchtete Foyer trat, steuerte ich sogleich auf den Sekttisch zu.

Wenn Ihr auf das Foto klickt, wird es größer, und man sieht neben dem offenen Bühneneingang das Mädchen am Sektausschank.

Foyer des Bürgerzentrums Burgkirchen - vor der Oper
Ich kam dann mit einer netten Frau ins Gespräch, die einen witzig gefärbten Pony hatte. Ellen Kuhnlein ist Physikerin und Lehrerin in Burghausen. Dann gesellte sich ihre Freundin Christine Bitsch hinzu. Sie ist die Kulturdezernentin des Kulturamtes in Burghausen. 
Burghausen und Burgkirchen kooperieren kulturell miteinander.

Vor der Oper - im Bürgerzentrum Burgkirchen
Die Stimmung war schon von Anfang an gut. Die Gäste waren - bis auf einige Jeansträger - gut gekleidet. Eben wie man das für eine Oper so macht.

Während der Opernaufführung konnte ich nicht fotografieren. Ich hatte einen tollen Platz in der dritten Reihe. Der erste Akt fing schon gleich lustig an. Donna Magnifica, die übermächtige Mutter der beiden zickigen Töchter, die finanziell gut unter die Haube kommen sollten, wurde durch einen großen Mann dargestellt. Dieser war in Frauengewänder gekleidet, und aus dem Dekoltee sah man den falschen Theaterbusen. Eine Frau in meiner Reihe kam aus dem Lachen nicht mehr heraus, zumal sich die kräftige Mutter auch so oft bückte. Oder wenn sie die arme Angelina (das Aschenputtel) einfach am Hals herunterdrückte und sang: 
Du Dirne, geh in die Küche an die Arbeit und buhle nicht um den Prinzen!

Schließlich hätte sie noch den großen Kredit abzuzahlen, deshalb sollte eine der beiden Töchter tunlichst in das Geld und den Adel einheiraten.

Die Oper war ins Deutsche übersetzt worden. Die Künstler, die alle um die 30 Jahre jung waren, sangen deutlich und verständlich. Obwohl das bei den Stimm-Coloraturen nicht einfach war. Dem sehr schlanken Prinzen hätte ich anfangs gar nicht so eine kräftige Tenorstimme zugetraut! Vermutet man meist nur bei den dicken Opernsängern.

Die Inszenierung war so witzig gemacht, dass das Publikum oft einfach zwischendurch klatschen musste, um der Freude Ausdruck zu verleihen. 

Das Orchester spielte im etwas heruntergelassenen Orchestergraben. Man sah die Musiker, aber sie ließen den Blick zur Bühne frei.

In der Pause gab es natürlich genügend Gespräche zu dieser Oper. 

Pausengespräche zur Oper La Cenerentola in Burgkirchen
In Burgkirchen war wirklich eine lustige Truppe unterwegs. Wir verabredeten uns auch schon zu den nächsten Veranstaltungen. 

Als mit der herrlichen Schlussarie diese wunderschöne Opernaufführung zuende war, wollte der Applaus nicht enden. Immer und immer wieder kamen die Sänger auf die Bühne und verneigten sich vor dem tollen Publikum. Und besonders tief verneigte sich Donna Magnifica, so dass man ihr dickes, hautfarbenes Busenpolster sehen konnte. Da lachte wieder die Frau in meiner Reihe so herzhaft, dass alle mitlachen mussten.

Als man den Saal verließ, ging ich über die kleine Bühnentreppe hinter die Kulissen, um mit den Künstlern noch schnell ein Gruppenfoto zu machen. Donna Magnifica hatte schon die Behütung vom Kopf genommen. Ich sollte schnell hinter ihr herlaufen, um zu sehen, ob die Kollegen noch in ihren Kostümen steckten.

Mitnichten! Die Sänger standen in der Garderobe schon mit freiem Oberkörper, nur in ihren Beinkleidern. Einer musste noch in der Nacht nach Wien. Ja nee, das ging wirklich nicht mehr. Dafür hatte ich Verständnis.
Ich bedankte mich bei allen noch für das Vergnügen, das sie uns mit ihrer Vorstellung bereitet hatten, dann war ich durch den Bühnenausgang direkt wieder im Foyer.

Zum Schluss meiner Geschichte füge ich die Abschlussarie aus der Oper La Cenerentola ein, gesungen von Cecilia Bartoli. Sie und ihr Lied erlebte ich vor einigen Jahren bei den Salzburger Festspielen.



 Da hatte Aschenputtel ihren Prinzen endlich bekommen.

Hier der Link zur 

Kammeroper München - La Cenerentola (klick)

Die Stadt Leibnitz in der Steiermark - Ein Film


Freitag, 3. Januar 2014

Silvester auf der Zistelalm in Salzburg

Von meinen Freunden hatte diesmal keiner Lust, mit mir Silvester zu feiern. So, wie ich mir das zum Jahreswechsel vorstelle, den feierlichen Abschied vom Alten, Vergangenen, von Erfolgen und Niederlagen, in dieser Nacht  mit dem Himmel anzustoßen, das können nur die Wenigsten so empfinden wie ich. Also plane ich schon rechtzeitig vorher, wo ich den Jahreswechsel begehe. 

Letztes Jahr war ich mit meiner Freundin Falka auf der Hohensalzburg. Dort gab es im Fürstenzimmer ein tolles Konzert, anschließend im äußeren Burghof Sekt ohne Ende. Dazu ein gigantisches Feuerwerk über Salzburg. 

Hier erzählte ich davon (klick).

Diesmal fuhr ich am Silvestertag schon rechtzeitig mit meinem Wohnmobil auf den Gaisberg. So konnte ich sicher gehen, dass mir auf der steilen, gut ausgebauten Bergstrasse nicht so viel Verkehr entgegenkam. Der Gastronom der Zistelalm erlaubte mir, mich etwas entfernt vom Parkplatz hinzustellen. So hatte mein Santos schön seine Ruhe und konnte schlafen. Aber so ein gemütlicher Rottweiler ist sowieso nicht so ängstlich, wenn mal geknallt wird.

Der schön ausgebaute Stadl, der neben dem Hotelgebäude stand, war schon festlich geschmückt und eingedeckt. Ich war nämlich neugierig und schaute schon mal, wo man mir meinen Single-Tisch hingestellt hatte. Ich bat bei der Reservierung darum, ihn mir vor die Tanzfläche zu stellen. Dem war auch so.

Auf die Fotos klicken, dann werden sie größer

Der kleine Tisch rechts war für mich
Da es aber noch zu früh war, ging ich auf ein Glaserl Wein an die Hotelbar. Dort kam ich mit einer tollen Frau ins Gespräch, die aus Dresden kam. Sie fand es gut, dass ich zu Silvester einfach alleine feiere, auch wenn meine Freunde nicht mitkommen wollen. Sie ist Eventmanagerin und erlebt immer öfter, dass Singles alleine etwas unternehmen.

Kalenderblatt an der Hotelbar der Zistelalm Salzburg
Nachdem Susan mich einen Stock höher beim Glaserl Sekt mit ihren Freunden bekannt gemacht hatte, lud sie mich ein, doch im Stadl an ihrem großen Tisch Platz zu nehmen. Darüber freute ich mich, das nahm ich gerne an. Zwei zwölfjährige, guterzogene Jungs waren dabei und ein hübsches 14jähriges Mädchen. Ein Junge war der Sohn von Susan.

Silvester auf der Zistelalm in Salzburg
Der Chef des Hauses, Michael Hauser, feierte natürlich auch mit seiner Familie im Stadl. Da noch Gäste kamen, die keinen Tisch hatten, passte es vorzüglich, dass meiner nun frei war.


Mit Michael Hauser, Chef der Zistelalm Salzburg
Als die Band anfing zu spielen, war die Tanzfläche noch leer. Bis dann ein Paar mit einem Foxtrott den Tanz eröffnete und alle aus ihren Löchern kamen und sich auch trauten. Ist ja immer so.  :-)


Silvester auf der Zistelalm in Salzburg
Der große Stadl war wohl damals ein Kuhstall. Und so hatte man auch in Erinnerung daran einen rustikalen Futtertrog stehen lassen. 


Süßes Mäuschen besetzt den Futtertrog
Bevor der Mitternachtssekt zu den Tischen gebracht wurde, machte ich noch schnell eine Aufnahme mit Susan, die ich vorher an der Hotelbar kennen gelernt hatte.


Silvester auf der Zistelalm Salzburg, Gisela u. Susan
Den ganzen Abend konnte man von dem reichhaltigen Silvesterbuffet essen. Es wurde immer nachgetragen und aufgefüllt. Es war köstlich! 

Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Einige Minuten vor Mitternacht gingen wir alle mit unseren Sektgläsern auf den breiten, terrassenähnlichen Balkon, von dem aus man wunderbar auf Salzburg blicken konnte. Einige gingen auch die breite Treppe hinunter in den Garten. Von dort aus hatte man auch diese gute Sicht. Die Luft war klar und angenehm. Es war nicht kalt. 

Dann ertönte aus Lautsprechern der Donauwalzer. Das hoteleigene Feuerwerk ging los. Und das ganze gigantische Feuerwerk über Salzburg, das die umstehenden Berge erleuchtete. DAS ist dieser Moment an Silvester, in dem mein Herz aufgeht, wenn ich die sternenklare Nacht sehe und die lachenden Gesichter rundherum. Da kann ich nicht im Wohnzimmer herumsitzen und mit dem Fernseher anstoßen! Wenn keiner mitkommt, dann gebe ich mir das eben alleine! Und ich bin nie alleine! 


Ich kam auf dem Balkon mit dem Ehepaar ins Gespräch, das den Tanz eröffnet hatte. Wir erzählten uns, wo wir vorher die Jahre Silvester gefeiert hatten. Dabei gab sie mir den Tipp, doch mal eine Donaukreuzfahrt zum Jahreswechsel zu machen. Das wäre auch toll! Das nehme ich mir nun auch vor.

Die Dresdner waren unten auf der Liegewiese und hatten auch ihr Feuerwerk angezündet. Die Jungs hatten leuchtende Augen. Wir stießen mit unseren Sektgläsern an und umarmten uns und wünschten uns ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2014.

Dann schauten die Jungs und die vierzehnjährige Milena mit mir nach meinem Santos, der gemütlich im warmen Wohnmobil auf dem Bett lag. Vor lauter Freude und Begrüßung des überraschenden Besuches vergaß er draußen ganz, sein Bein zu heben. Milena lachte: der schmeisst mich ja um!

Gegen zwei Uhr waren die meisten schon gegangen. Wir machten noch ein Bildchen, bevor wir uns verabschiedeten. Ich saß mit Milena und ihrer Mutter Carola zusammen.


Gisela - Milena - Carola   Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Liebe Dresdner, hier ist das Foto mit ohne Blitz. Ist zwar schön faltenfreundlich, aber man kann nicht viel erkennen. Deshalb lasse ich den Blitz lieber immer eingestellt.


Ohne Blitz, Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Bevor das Paar ging, das den Tanz eröffnete, kam die Frau noch zu mir an den Tisch und verabschiedete sich. Wir umarmten uns herzlich.
"Und denken Sie an Silvester auf dem Donauschiff!", sagte sie.
"Das will ich gerne tun", erwiderte ich.

Es war so schön! Vielen Dank auch an die lieben Gäste aus Dresden, mit denen ich so einen Spaß hatte und so tolle Gespräche!

Es war ca. 3:00 Uhr, als ich den Stadl verließ.
Ich hätte zum Schluss den Marillenschnaps nicht trinken sollen. So lecker der auch war.  :-/  Ich war am nächsten Tag elend.

Als ich am nächsten Morgen mein Wohnmobil verließ und mit Santos eine große Runde ging, erwartete mich dieser Anblick:


Neujahrstag 2014 auf dem Gaisberg in Salzburg
Die Luft war angenehm kühl und klar.

Als ich den Berg hinunterfuhr, fuhr ich mal rechts ran und fotografierte runter auf Salzburg.

Neujahrstag 2014 - Abfahrt vom Gaisberg in Salzburg
Von mir aus sind es 25 km bis zum Gaisberg. Von Zuhause aus fotografierte ich den Gaisberg aus der Ferne. Es war ca. 11:00 Uhr. Die Wolken zogen sich zusammen.

Die höchste Erhebung ist der Gaisberg in Salzburg
Dann erwartete mich mein kuscheliges Sofa und das Neujahrskonzert im Fernsehen, das von Wien aus übertragen wurde. Das ist für mich jedes Jahr ein Ritual am Neujahrstag.

Es war so toll!

Vielen Dank von hier aus an Michael Hauser von der Zistelalm.
Und ganz liebe Grüße an die Dresdner Freunde. Es war schön mit Euch!

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Wer Salzburg besucht, der sollte auch mal die Zistelalm auf dem Gaisberg besuchen. Dort kann man lecker essen und gemütlich sitzen. Auch draußen. 

Klick hier. Die Zistelalm in Salzburg