Freitag, 19. April 2013

Einer von 138 Aaskäfern

ist die "Rothalsige Silphe". Nicht, dass ich mich so furchtbar für Aaskäfer interessiere, aber wenn ich schon mal solche Käfer auf einem toten Igel herumkrabbeln sehe, dann will ich auch wissen, was das ist.
Ich bemerkte Aasgeruch am Waldrand und fand auch schnell das tote Tier.

Toter Igel mit Aaskäfern "Rothalsige Silphe"
Und wen das auch mal interessiert, der lese - ich auch vorhin - bei Tante Wiki nach, was es mit diesem rotkopfigen Käfer auf sich hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rothalsige_Silphe

Und seit mich die Geologinnen vor ein paar Tagen belehrten, dass das Rot im Stein nicht versteinertes Blut sondern Eisen ist, fallen mir jetzt vermehrt diese Steine auf.

Eisenhaltiger Stein
Damit Euch der tote Igel mit den Aaskäfern nicht so lange im Kopf bleibt, ende ich hier mit einem schönen Bild von einem bemoosten Stein an einem Waldbach. Die einzelnen ovalen Blätter sind Bärlauch.

Bemooste Steine mit Bärlauchblättern

Donnerstag, 18. April 2013

Das Haus von Nico und Gunda

Im Februar zeigte ich Euch doch, wo in Laufen/Obb. an der Salzach mit Bagger und Volvo Dumper an der Uferbefestigung gearbeitet wurde. Gestern war ich wieder dort.
Die Salzach hat jetzt viel Wasser und eine gewaltige Strömung.

Salzachufer mit Schmetterling u. Befestigungsring im Stein rechts
Als ich das Bild überprüfte, dachte ich, da wäre was auf der Linse und knipste nochmal. Jetzt erkenne ich erst, dass mir der Zufall einen fliegenden Schmetterling schenkte. Zum deutlicheren Erkennen klickt auf das Bild.

Schäkel zur Bootsbefestigung am Salzachufer in Laufen
An diesem Schäkel kann man auch Hunde schön anleinen, wenn man mal am Flussufer verweilen möchte. Im Rücken ist nämlich der Uferweg mit dem angrenzenden Wald. Da kann man gelassener die Gegend geniessen.

Ein paar Meter flussabwärts sind diese Stromschnellen.

Stromschnelle in der Salzach - Laufen/Obb.
Als Treibgut waren da nicht nur dicke Äste, sondern es war auch ein halber Hochsitz angeschwemmt worden.

Treibgut an der Salzach - zum Vergrössern anklicken
Beim näheren Betrachten sah ich aber diese schöne handwerkliche Arbeit:
Ufersitz an der Salzach

 
Ufersitz an der Salzach

Am Rückenteil des kleinen Zaunes hat der Erbauer ein Brett angebracht mit einem Hinweis:

Haus von Nico und Gunda - auf's Bild klicken
So lieb! Es ist schon traurig genug, dass man darum bitten muss, dass diese schöne Arbeit nicht kaputtgemacht werden soll. Aber diese Bitte verfehlt ihre Wirkung sicher nicht. Selbst der blödeste Rowdy schreckt davor ab, das zu zerstören. Und dann die freundliche Einladung, darauf Platz nehmen zu dürfen. Sobald die Wassermassen etwas zurückgegangen sind, werde ich mich mal gerne dort niederlassen.

Über diese Entdeckung habe ich mich gestern richtig gefreut!

Mittwoch, 17. April 2013

Drogenschmuggel im Wohnmobil

Du liebe Zeit! Da lese ich in einem Wohnmobilforum einen Zeitungsbericht, wo ein 61jähriger Mann aus Aachen mit 51 Kilo Ecstasy im Wohnmobil herumfährt. Das ist ja ungeheuerlich! Den erwischte man bei einer Routinekontrolle auf dem Parkplatz. Hier ist mal der Link zu dem Zeitungsauschnitt:

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/a5-bei-heidelberg-polizei-findet-51-kilo-ecstasy-in-wohnmobil



Ich überleg die ganze Zeit, ich fahre seit 11 Jahren mit meinem alten Hobby 600 über Autobahnen, einsame Waldwege, abgelegene Maisfelder - also Wälder und Felder wähle ich zur ruhigen Übernachtung - aber mich hat noch nie die Polizei angehalten und kontrolliert.

Vielleicht sehe ich denen zu seriös aus. Oder wenn ich mit meinem Lockenwickler im Pony hinterm Steuer sitze, weil ich mich erst später style, kommen die bei mir nicht auf Drogen. Ich könnte ja auch einen Ganoven schützen und irgendwohin fahren. Weiss man's?

Aber nee, mich hält niemals die Exekutive  an. Ich übernachte im Steinbruch oder am Ende eines Gewerbegebietes, am Arsch der Welt, niemand vermutet bei mir, dass ich was im Schilde führen könnte.

Eigentlich eine Frechheit!
Es stimmt wohl: ab 50 ist man unsichtbar.

Dienstag, 16. April 2013

Der Wohnmobil-Stellplatz in Bad Reichenhall

Da ich immer mal wieder von Wohnmobilisten gefragt werde, ob wir hier einen Stellplatz haben, will ich hier den Reisemobil-Stellplatz in Bad Reichenhall vorstellen. Dieser Platz liegt schön ruhig in den Saalachauen, obwohl die B20 ca. 300 Meter daneben ist. Von da geht eine befestigte Zufahrtsstrasse zum Stellplatz. Die Häuser und die kleine Entfernung halten den Fahrlärm fern.

Wohnmobil-Stellplatz in Bad Reichenhall/Obb.
Mit einem Mausklick auf's Bild wird es grösser

Oben seht Ihr die Einfahrt zum Platz und unten auf dem Bild den rückwärtigen Eindruck.
Ver- und Entsorgungsstation Womo-Stellplatz Bad Reichenhall
Hier habe ich mal die Tafel mit den Stellplatzgebühren aufgenommen:
Mit Mausklick auf's Bild wird es grösser.
Dieser Platz scheint irgendwie gute Schwingungen zu haben. Die Leute sind alle so nett und hilfsbereit. Wie oft habe ich mir dort schon bei einem Womo-Kollegen den Adapter für den Wasserschlauch ausgeliehen, den man am Hahn an der Frischwasserstation anschraubt, damit man seinen Schlauch zum Auffüllen des Frischwassertanks anschliessen kann. Dann hab ich mir mal endlich so'n Teil im Baumarkt gekauft.

Gestern kam ich mit einer Frau ins Gespräch, die eine Schäferhündin an Bord hatte. Die Hündin sass auf der Bank der Sitzdinette und schaute gemütlich aus dem Fenster. Ich sagte:
"Och, das ist ja eine schöne Hündin! Damit haben Sie ja ein schönes, sicheres Gefühl".
Dass es eine Hündin war, sah ich schon am Kopf. Das war nicht der dicke Rüdenschädel. Hundler erkennen das schnell. Sie schaute lieb drein.
"Ja", sagte die Frau aus Dingolfing, "aber glaubense ja nicht, dass da jetzt jemand reingehen kann, also das lässt die nicht zu". 

Naja.   ;-)

Ich stellte ihr meinen Santos vor, der hinten im kleinen Panda sass. Hab damals die Rücksitzbank ausbauen und einen Holzfussboden reinmachen lassen. Für bequemes Stehen, Liegen und Sitzen und für die Wirbelsäule.
Ich sagte der Frau, dass mein Hund mich auch immer in meinem 20 Jahre alten Hobby 600 begleitet.
Ja, so ein Schwätzchen auf einem Stellplatz muss auch mal sein. Der Ehemann hatte keine Lust zu quatschen, der wuselte im Wohnmobil rum. Schon als ich anfing zu sprechen, schickte er gleich seine Frau vor. Ich musste richtig lachen.

Überhaupt kann der Hundehalter direkt vom Wohnmobil aus mit seinem Liebling wunderbar durch den schattigen Auenweg spazieren gehen. Dazu hat der Auenweg noch zwei paralell laufende Wege. Einen schönen Trampelpfad, und ein paar Meter weiter zur Saalach ist der befestigte Weg für Spaziergänger, Radfahrer und Dauerläufer. Ich gehe mit meinem Santos immer den schattigen Trampelpfad, da sind wir für uns. 

Hier noch ein Foto der schönen Gegend dort, die man gut zu Fuss vom Stellplatz erwandern kann:

Saalachauen mit Untersberg im Hintergrund - April 2013

Neben dem Wohnmobil-Stellplatz befindet sich die Rupertus-Therme, die in ein paar Minuten zu Fuss zu erreichen ist. Auf diesem Link ist alles schöner und ausführlicher zu lesen:
http://www.rupertustherme.de/de/wohnmobilpark/


Das war heute mal nur was für Wohnmobilfahrer. 
Muss ja auch mal sein.

Montag, 15. April 2013

Vom Ausflug ins historische Gasthaus "Zum Pfaffei"

Gestern hatten wir hier im Berchtesgadener Land so ein traumhaftes Sonntagswetterchen, dass ich mir vornahm, mit meinem Santos einen längeren Ausflug mit anschliessendem Einkehren in ein Gasthaus zu machen.

In dem Gebiet Piding - Bad Reichenhall - Marzoll - also in diesem Bereich, wo diese Gebiete aneinander grenzen, fliesst auch die Saalach. Das ist der Grenzfluss hier zu Österreich, der bei Freilassing dann in die Salzach fliesst. Davon habe ich hier auch schon in Wort und Bild geschrieben.
Mit Mausklick auf die Fotos werden die Bilder grösser.

Frühling in den Saalachauen bei Marzoll  - April 2013
Diese Grünfläche unter Wasser sieht im Sonnenschein wunderschön aus. Als Santos da durchwatete, war er voll von Schlamm. Aber ich wusste, wo später eine Klarwasserstelle ist, wo er sich das wieder runterschwimmen kann.


Bärlauchgebiet in den Saalachauen bei Marzoll -  April 2013
Genau gegenüber von dem bemoosten Wasser ist links am Weg ein grossen Bärlauchfeld. Eigentlich ist dort der ganze Wald voll davon.

Eine halbe Stunde weiter, ich hatte den Hauptwanderweg längst verlassen, ist im Unterholz dieses schöne Wasserplätzchen. Da warf ich für Santos einen Stock ins Wasser. Als Santos bis zum Stock geschwommen ist, ist selbiger untergegangen, und mein Hund kam wieder ans Ufer. Und so war er wieder schön sauber.

In den Saalachauen bei Piding/Marzoll Obb. - April 2013
Dieser kleine Waldweiher ist rechts von dem Trampelpfad, auf dem ich am Ufer der Saalach entlangging. Dann ging ich links die Böschung hinunter und stellte mich in die Saalach, soweit meine Gummistiefel das zuliessen. So entstand die sonnige Aufnahme flussaufwärts.

Saalach bei Marzoll/Piding im April 2013
Dann bekam ich so einen Schrecken, weil durch die Stille plötzlich zwei Jungs mit laut krächzender Stimmbruchstimme schrien:
"Hey, Scheisse, ein Rottweiler!". 
Ich musste mich zusammenreissen, damit ich in der Strömung gerade stehenblieb. Ich dachte nämlich, die hätten auch einen Hund mit. Das war mein erster Stress. Dabei war nix, oh, hatte ich eine Wut auf die Bengel!
So drehte ich mich langsam um und nahm das Bild flussabwärts auf.

Die Saalach zwischen Piding und Marzoll - April 2013
Da planscht mein Schätzelein so freudig im Fluss und die Jungs schreien, als hätten sie den Leibhaftigen gesehen! Nun suche ich schon extra die Einsamkeit, aber trotzdem wird man auch da manchmal gestört.

So ein Ausflug macht natürlich hungrig. Ich hatte gestern Abend keine Lust, mir etwas zuzubereiten. Deshalb entschloss ich mich, die paar Kilometer weiter nach Bad Reichenhall zu fahren.
Dort gibt es nämlich in der historischen Altstadt ein gemütliches Gasthaus, in das ich auch ruhig im Hundeoutfit einkehren kann. 

Hausprospekt Gasthaus Gruttenstein "Zum Pfaffei" Bad Reichenhall
Das Gasthaus ist nur ein paar Gehminuten von unserer mittelalterlichen Burg Gruttenstein entfernt. Deshalb auch der Name. Und der zusätzliche Name "Zum Pfaffei" rührt noch her vom Namen des Begründers Max Pfaffenberger, der schon 1883 dieses Gasthaus hatte. Dann übernahm der Sohn in den Zwanziger Jahren die Geschäfte vom Vater, dessen Tochter Margarete heiratete einen Sebastian Freiwang, und dieser Mann war der Onkel der heutigen Wirtin Brigitte Ziegler. Und da Tante und Onkel von Brigitte keine Nachkommen hatten, übernahm Brigitte das Gasthaus vor einigen Jahren. Ihr Sohn Markus ist zwar gelernter Maurer, hat aber nach einer Fussverletzung die feine Küche gelernt und ist nun der begnadete Koch des historischen Gasthauses "Zum Pfaffei".
Das nur mal zur Geschichte dieser historischen Gaststätte. Hier ist mal ein Link, worin bessere Fotos und tolle Bewertungen zu sehen sind:
Historisches Gasthaus Gruttenstein "Zum Pfaffei" in Bad Reichenhall 

Zum Schluss meiner Geschichte zeige ich Euch noch Fotos von Alt-Reichenhall. Sind zwar nix Besonderes, aber einen kleinen Eindruck können sie doch vermitteln.
Bad Reichenhall, Gruttensteingasse
Am Ende dieser kleinen Strasse ist das Gasthaus Gruttenstein. Im Hintergrund seht Ihr den Predigtstuhl. Auf diesen Berg führt die Predigtstuhlbahn.

Am Ende dieser schmalen Strasse geht es links durch eine Gasse hinauf zur Burg Gruttenstein.

Zum Abschluss zeige ich Euch noch, was ich Gutes gegessen habe. 
Ich liebäugelte mit dem Saibling auf Spinatbett an touchierten Kartöffelchen. Da ich aber mit Trennkost etwas von meiner derzeitigen Pummeligkeit runterkommen möchte, wollte ich die Kartoffeln weglassen. Und da der Spinat aus war, machte mir der Küchenchef den kusprigen Saibling auf einem reichhaltigen, knackigen Gemüsebett.

Leckere Trennkost: Knuspriger Saibling auf Gemüsebett
 
Hier bin ich am Ende meiner kleinen Sonntagsgeschichte im Frühling Anno 2013.

Schönen Dank für's Miterleben!  ;-)

Sonntag, 14. April 2013

Almwanderung mit meinem Rottweiler

Heute ist Sonntag. Ich freue mich schon wieder auf die Almwanderungen mit meinem Hund. Jetzt im April ist es aber dort oben noch zu kalt, und es liegt noch Schnee. Die Almwirtschaften sind noch geschlossen.

Vorhin räumte ich einen alten Stapel mit Prospekten, Katalogen und dem Kram weg, da fand ich ganz unten ein Foto, auf dem ich mit meinem Ferro zu sehen bin. So - wie jetzt mit meinem Santos - ging ich auch immer gerne mit Ferro auf die Steineralm in Piding.

Gisela und Rottweiler Ferro auf der Steineralm in Piding/Obb.
Ein Ausgangspunkt zu dieser Wanderung ist der Parkplatz bei Schloss Staufeneck.  Von dort geht man so zwei Stunden hinauf bis zur Steineralm.

Über dem Zaun hängt mein durchgeschwitzes Poloshirt. Man sollte im Rucksack immer etwas zum Wechseln mithaben, sonst erkältet man sich schnell. Was ich da vorne im Bild zu liegen habe, weiss ich gar nicht mehr. Ich glaube, das ist ein Handtuch. 
Ja, so genossen wir dann den sonnigen Tag. Ich hatte mein Bierchen im Steinkrug vor mir und mein Ferro knusperte an seinem Ochsenziemer. Diese ein Meter langen, getrockneten Ochsenziemer teile ich dann vorher meist mit einer Astschere in zwei oder drei Teile, damit sie in den Rucksack passen. 

Kapelle auf der Steineralm in Piding/Obb.
Mit den Fotografen "ROHA" bin ich befreundet. Danke, ROsi und HAns Fürmann! ;-)

Der Schatten, der auf dem oberen Foto auf Ferro und mich fällt, ist von der kleinen Kapelle. Daneben lagen wir. Und da seht Ihr auch den Zaun.

Das Bierchen holte ich mir aus der Almwirtschaft, die Ihr auf dem folgenden Foto seht.

Steineralm in Piding/Obb. - Wirtschaft und Kapelle
Rundherum auf den Hängen und Wiesen weiden Kälber und Kühe.

Ferro war eher als Rottweiler ein Sir. Er blieb ruhig bei mir und scherte sich nicht um die Leute, die manchmal da standen und ihn bewunderten. Wenn aber jemand im Streit mit mir sprach, zum Beispiel:
"Was veranlasst eine Frau wie Sie dazu, sich solch einen Hund anzuschaffen!?", dann blies Ferro so grummelig durch die Backen, dass vorne die Spucke rauskam. Nur so ruhig warnend.  Dann sagte ich dem Streithammel vor mir, er möchte jetzt lieber nicht näher kommen. Und so wurde ich diese Hundegegner immer schnell los.   

Ja, und wenn natürlich jemand ans Wohnmobil kam, den er nicht kannte, wurde er auch ungemütlich. Einmal leuchtete einer hinten am Bett mit der Taschenlampe durch das Fenster. Ich war grad in der Nasszelle beim Abschminken. Ferro lag eingerollt auf dem Bett und schlief. Er hörte aber das Knirschen unter den Schuhen und machte ein Theater am Fenster, dass er versehentlich die Gardine herunterriss.
Vor draussen hörte ich nur noch
"Jo, mi leckst am Oarsch!", dann war der Neugierige verschwunden.  
Ach, an dem Tag auf der Alm hatte ich auch so eine kleine Begebenheit. Als wir so in der Wiese lagen, kam auf der anderen Seite des Zauns ein Ziegenbock näher. Mein Hund und ich sassen da und beobachteten ihn. Dann war aber der Ziegenbock neugierig und schob seinen Kopf durch das Holzgeländer, so dass er uns bald ein Küsschen geben konnte. Das wurde mir dann aber doch zu ungemütlich.
"Äh, nee, dat habbich jetzt nich so gerne, geh mal schön wech!", sagte ich zu dem Ziegenbock. Und als hätte mein Ferro nur darauf gewartet, verscheuchte er den Bock mit einem Sprung und diesem rottweilertypischen Gegrummel mit Spucke raus, so dass der Ziegenbock sich lieber verzog. Dann legte sich mein Hund wieder zu mir und gab Ruhe. Den konnte ich auch überall "für gut" mitnehmen. 

Oh, jetzt kam ich von Hölzken auf Stöcksen, wie man sagt. 
Von der Almwanderung zu meinen Erlebnissen mit diesem Hund.

Egal, das wollte ich Euch nur erzählen.
Und nun wünsche ich Euch einen schönen Sonntag.
Die Sonne scheint, und ich hole mal meine "Wanderpumps" heraus. 



Über den einen oder anderen Kommentar freue ich mich natürlich. ;-)
 

Samstag, 13. April 2013

Spielbude oder Obdachlosenbehausung?

Heute, am Freitag, da war mal nichts Spektakuläres bei mir. Bei dem wolkenverhangenen Himmel hatte ich auch keinen grösseren Gang mit dem Hund vor. Und so marschierte ich einfach mal durch die Wildnis und die Matsche, da lohnte sich vorhin so richtig die volle Maschine mit Hundeklamotten.

Schlechtwetterwolken im Rupertiwinkel
Auf der Suche nach etwas Besonderem stapfte ich quer über Felder und am Waldrand entlang, bis ich hinterher nicht mehr wusste, wo ich war. Dann hatte ich die Landstrasse wieder vor mir, über die ich später wieder nach Hause fahren muss. Nun noch eine ordentliche Strecke zwischen Mühlbach und Strasse gehen, dann komme ich automatisch zu meinem Auto.

An einer Stelle hatte der Mühlbach wieder so ein Inselchen, wie sie sich hier überall durchziehen. Ich ging mal darauf, weil ich glaubte, ein einsames Picknickplätzchen gefunden zu haben. Für den Sommer.
Jemand hatte zwei Bretter über das Wasser gelegt, so dass man auf eine grössere Fläche gelangen konnte, die vom Wasser umschlossen war. Um die Stabilität der Bretter zu prüfen, liess ich erst Santos rübergehen. Er hatte ja keine Bauchtasche mit Handys und Fotoapparat umgebunden. Wenn ich damit umkippe, dann ist alles kaputt. - Die Bretter hielten, und ich ging hinterher.

 
In einer Kiesmulde war eine Art Zelt. Och, dachte ich, da hat sich schon jemand sein privates Picknickplätzchen angeeignet! Eine dicke, wasserfeste Plane war über ein rechteckiges Holzgestell befestigt worden.
Wenn man in so einem einsamen Gelände neugierig ist, ist es schon von Vorteil, wenn man so einen grossen Hund dabei hat. Ich meine, es muss ja nix sein. Aber man sieht ja immer so viel im Tatort, also da könnte ja mal was sein. :-/
Ich hob die Plane im Eingangsbereich in die Höhe.



Also nach einer Spielbude für Kinder sah das irgendwie nicht aus. Da hatte sich jemand einen regenfesten Unterschlupf gebaut. Auf einer Ablage lagen zwei Bierflaschen. An der Seite hing ein dreckiges Badetuch. Naja, genug Wasser zum Waschen ist ja da. Ist nur etwas frisch.
Aber wie schläft man darin bei der Kälte? Mit einem dicken Bundeswehrschlafsack ist das sicher möglich. Aber hier ist ein Zeckengebiet. Na Prost Mahlzeit! Die krabbeln nächtens in den Schlafsack.

Nee, dachte ich, ich hau hier lieber ab. Hinterher kommt noch der Bewohner und fragt, was ich an seiner Behausung mache. Ich klappte die Plane wieder schön zu und legte einen Holzbalken unten an den Abschluss, damit der aufkommende Wind nicht den Regen reinlässt.



Es fing an zu tröpfeln. Nochmal über das wackelige Brett und auf festen Boden, dann machte ich mich im leichten Dauerlauf mit den schweren Gummistiefeln auf dem Weg zum Auto. Die Matsche spritzte bis hoch an meinen Anorak. Und vom laufenden Santos neben mir war der linke Ärmel ganz dreckig und nass. 

In der heissen Wanne dachte ich vorhin so, nun regnet und regnet es. In ein paar Tagen wird durch die Schneeschmelze von den Bergen das Tauwasser durch die Auen fliessen. Hoffentlich baut der Bewohner da rechtzeitig seine Holz/Plastik-Konstruktion ab, sonst schwimmt der mit seiner Bude davon.

Wollen wir dankbar sein, dass wir ein warmes Bett und eine heisse Wanne und ein festes Dach über dem Kopf haben. Heutzutage ist nichts mehr selbstverständlich. Es gibt Obdachlose, die können Schillers Glocke auswendig aufsagen. Auch ein Akademiker oder ehemaliger Firmeninhaber kann ganz plötzlich arm werden. Und so einer fühlt sich vielleicht dann in seiner Plastikvilla wohler als in einem Obdachlosenheim. 
Weiss man's?

 

 
    

Freitag, 12. April 2013

Geologinnen im Wald

Gestern beim Bärlauchsuchen habe ich mein schönes, ziseliertes Messingmesserchen verloren. Deshalb bin ich vorhin nochmal genau den Weg  gegangen, den ich gestern mit Santos ging. Nix! Es war weg. Als ich bei dem toten Bussard angelangt war, suchte ich dort rundherum und auch da, wo ich Santos abgelegt hatte. Es war weg. Als ich wieder vor dem schönen Bussard stand, der da so friedlich lag, als mache er ein Nickerchen, bedauerte ich, dass er jetzt verwest. So einen schönen Vogel sollte man vielleicht ausstopfen lassen. 

Ich rief meine Freundin Lilli an, die hier die Leiterin des örtlichen Tierheims ist, ob sie nicht einen Tierpräparator kennt, der den Bussard ausstopfen könnte.
Da meinte Lilli
"Ich bin der Meinung, dass man ihn der Natur zurückgeben sollte. Gib ihm seinen Frieden".
Och ja. Du liebe Zeit! Eigentlich war ich ja im Grunde meines Herzens auch ihrer Meinung. Ich dachte erst so an die Verschwendung, dass sowas Schönes vergehen soll. 
Ich warf noch einen letzten Blick auf den Bussard, dann verliess ich das Unterholz und ging über den normalen Wanderweg entlang der Salzach zurück.

Da sah ich von Weitem eine Maschine am Weg, die so ein langes Rohr hatte, worin ein Bohrer steckte. Der Bohrer holte Steine und graue, feste Matsche aus dem Boden. Etwas weiter entfernt waren zwei junge Frauen, die über mehrere Kästen gebeugt waren und prüften und schrieben. Ich schaute ihnen zu und fragte, warum da so viele Kästen mit demselben Zeug drin wären. Sieht doch alles gleich aus, die Matsche. Und dann die ollen Steine!

Geologinnen in den Salzachauen bei Laufen/Obb.
"Sind Sie Biologinnen?", fragte ich die Frauen.
"Äh ja, sowas Ähnliches. Wir sind Geologinnen".
"Oh super!", staunte ich, "darf ich ein Foto von Ihnen machen, für meinen Blog? Ich finde das so toll, dass immer mehr Frauen in Männerdomänen arbeiten. Davon möchte ich berichten".
"Naja", meinte die Dunkle, "so eine Seltenheit ist das heute nicht mehr. Es gibt doch schon so viele Geologinnen".

Dann fragte ich, warum sie denn so viele Kästen mit dem festen Schlamm sammeln. Es sei doch alles das Gleiche.
Nein, dieser Schlamm kommt aus verschiedenen Tiefen. Und der entstand vor Tausenden von Jahren, als hier erst noch die Eiszeit und dann alles Wasser war. 
Naja, und nach dem Geröll habe ich gar nicht mehr gefragt. Schien auch wichtig zu sein. Das kommt jedenfalls alles ins Labor.

Dann hatte ich endlich mal kompetente Personen, die mir erklären konnten, warum so viele Steine und dicke Kiesel innen rot sind. Unser Vater hatte uns Kindern immer gesagt, das sei Blut, welches mit zu Stein geworden wäre. Wahrscheinlich wollte er uns Kindern irgendeine Antwort geben, um nicht so unwissend dazustehen. Verständlich!
Also, diese roten Steine sind eisenhaltig, sagten die Geologinnen. Deshalb sind sie so rostigrot. Oh menno, da bin ich schon so erwachsen geworden und wusste das immer noch nicht. :-(    

Die roten Steine enthalten Eisen
Mein Messing-Taschenmesser habe ich nicht gefunden. Dafür hatte ich aber eine nette Begegnung mit Geologinnen, die mir endlich das Geheimnis der roten Steine verrieten.

Ich sag ja, irgendwas ist immer.  ;-)



Ich freue mich über jeden Kommentar.