Donnerstag, 31. Januar 2013

Rauchen und die Epidermis

Gestern war hier schon so viel Schnee geschmolzen, dass weggeworfene Dinge zutage kamen, die wohl schon seit Neujahr dort liegen. Die guten Vorsätze: ich rauche nicht mehr!


Naja, dann muss man doch nicht gleich eine volle Schachtel Zigaretten wegwerfen! Die kann man doch auch an Raucher verschenken.

Dieses Bild erinnerte mich daran, wie ich mit 26 Jahren aufhörte zu rauchen. Ich lag bei der Kosmetikerin auf der Liege zur Behandlung. Frau Scholz bewunderte meine feinporige Haut und meinte, das läge auch daran, dass ich nicht rauche. Zu der Zeit rauchte ich aber eine Schachtel Lord pro Tag. Ich sagte nichts und dachte, oh, hoffentlich sieht sie nicht meine Zigaretten unten in meiner offenen Bürotasche! Ich hätte mich geschämt.

Als sie mit den Reinigungstüchern zum Waschbecken ging, pellte ich mich schnell aus der Zudecke und zog den Reissverschluss meiner Tasche zu. 
Bei der Weiterbehandlung hielt sie mir dann Vorträge über die Schädlichkeit des Rauchens. Und dass Nikotin und Teerstoffe die Haut einer Frau schneller altern lassen als die eines Mannes. Weil der eben eine dickere Epidermis hätte. Und ich soll mir mal die fünfzigjährigen Frauen anschauen, die rauchen. Wie schrumpelig die schon aussehen!

Mit meiner Angst vor dem Alterungsprozess schwitzte ich vor Schreck unter meiner Decke.
"Ja, was ist denn mit den Frauen, die aufhören zu rauchen?", wollte ich wissen.
"Da regeneriert sich nach Jahren wieder die Haut, aber das dauert. Und das, was durch Nikotin ausgeleiert ist, geht zwar nicht mehr weg, aber es wird nicht schlimmer".

Als ich das Kosmetik-Institut verliess, fragte ich den ersten Passanten auf dem Gehsteig, der mir begegnete:
"Rauchen Sie?".
"Warum?", fragte er unfreundlich.
"Beantworten Sie mir doch einfach meine Frage: rauchen Sie?".
"Ja".
"Dann schenke ich Ihnen jetzt meine Zigaretten. Ich höre in diesem Moment auf. Es fehlt nur eine in der Schachtel". Dann war ich schon am Auto.

An Entzugserscheinungen kann ich mich gar nicht erinnern. Vor lauter Angst, dass ich schon zu lange geraucht und alles an meiner Epidermis kaputtgemacht haben könnte, kamen keine Entzugserscheinungen auf.

Frau Scholz hatte recht. Die 50jährigen Raucher sehen alle 10 Jahre älter aus. Wie gut, dass ich rechtzeitig aufgehört habe. Heute gehe ich nicht mal mehr in die Nähe von Rauchern. Ich ekel mich richtig vor denen.



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2 Kommentare:

  1. Ja, ja, die Ehemaligen sind die Schlimmsten. Mich ekelt das Rauchen heute auch an, ich habe vor 14 Jahren aufgehört und bin soooo froh darüber. Und was das für ein Geld kostet, ich habe aufgehört, da hat eine Schachtel 5,20 DM!!!!!! gekostet, das fand ich schon teuer, aber heute.......

    Viele Grüße, Ophelia

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  2. Kann mit dir mitfühlen, hab mit knapp 29 Jahren aufgehört zu rauchen. (Vorher, während der Schwangerschaft aber auch schon mal. Blöderweise wieder angefangen.) Allerdings war mein Mann "schuld". Er war schon immer Nichtraucher und meinte damals, wenn er mich küssen würde, wäre das für ihn, als wenn er einen Aschenbecher auslecken muß. Also gab es die Alternative, rauchen oder küssen. Nun bin ich Nichtraucher ;-). Habe auch von einem Tag auf den Anderen aufgehört, ging auch ganz gut. Nach 4 Wochen, beim Lagerfeuer Appetit bekommen, eine Zigarette "erbettelt" und dann nach dem 1. Zug schon überlegt, wie ich die wieder loswerde, das war ja sowas von eklig. Heute bin ich froh, dass in den Restaurants nicht mehr geraucht wird. Von unseren Freunden raucht auch nur 1. Die muß dann immer raus gehen. Ich finde es auch schlimm, wenn man aus einem Geschäft kommt und dann erstmal durch die "Wolke" der vor der Tür stehenden Raucher muß.
    LG

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