Kommenden Sommer in 2013 ist im österreichischen Hausruckviertel wieder etwas ganz Tolles und Sehenswertes. In dem Theaterstück, welches im Freien auf dem Haushamerfeld bei Vöcklamarkt aufgeführt wird, spielen seit 1925 ca. 400 Laiendarsteller. Unter ihnen auch zahlreiche Nachfahren der damals Verurteilten.
Das Frankenburger Würfelspiel |
Im Dreißigjährigen Krieg brauchten die Habsburger Geld für die leere Kriegskasse. Deshalb verpfändeten sie 1620 Oberösterreich an den bayrischen Herzog Maximilian I. Dann entsendete Maximilian neben Steuerbeamten auch katholische Geistliche nach Oberösterreich. Dort waren aber die meisten Menschen protestantisch. Als 1625 ein kath.Pfarrer in dem Örtchen Frankenburg eingesetzt wurde, um dort die Gegenreformation durchzuführen, wurde er von den Leuten kurzerhand verjagt.
Dann belagerten sie drei Tage lang den Pfleger der Grafschaft im Schloss Frankenburg, bis sie der Mut verließ. Sie gaben die Belagerung auf, weil ihnen Gnade versprochen wurde. Ein bayrischer Statthalter ließ 5000 Männer zusammentreiben, unter ihnen 36 Rädelsführer, die zum Tode verurteilt waren. In seiner "Gnade" entschied er dann so, daß die 36 Männer um ihr Leben würfeln mußten. Wer die niedrige Zahl hatte, wurde am Baum aufgehängt.
Das Dramatische bei dem Stück war dann, wie z.B. ein alter Mann beim Würfelspiel gewann und dem Jüngeren den Vortritt zum Leben ließ. Er hätte sein Leben gelebt. Bei dem jungen Mann war das vierte Kind unterwegs.
Und das ganze Stück von der Dämmerung, der untergehenden Sonne an bis in die Dunkelheit.
Ich hatte während des Stückes schon zwei Piccolöchen verschnabuliert und war am traurigen Schluss natürlich so nah ans Wasser gebaut, daß ich froh war, einige Servietten zum Heulen eingesteckt zu haben.
Im Sommer 2013 wird also das Stück wieder gespielt. Hier zeige ich Euch mal einen Link davon, worin auch die Aufführungsdaten stehen:
http://www.wuerfelspiel.at/
Und hier ein kurzer Ausschnitt auf YouTube:
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