Samstag, 16. Februar 2013

"Bist du ein Paparazzo?"

Lt. Definition bei Wikipedia kommen Paparazzi eher nicht so gut weg, obwohl man diese Bezeichnung früher mal scherzhaft für Pressefotografen hatte. Was es mit dieser Frage aber auf sich hat, erzähle ich jetzt in meiner Geschichte.

Fotograf Udo Giacomozzi - Salurn bei Bozen/Italien
Ich stelle Euch hier mal einen tollen Fotografen vor, der Gedanken fotografieren kann. Der auf grossen Festen zwar anwesend aber nicht sichtbar ist. Er steht weit weg von einer Person und scheint Gedanken rüberzuschicken, man soll ihn kurz anschauen. Was ich meine, kann ich hier besser anhand von Fotos erklären.

Udo fotografierte im Mai 2012 auf der Haselburg in Bozen. Dort hielt das Bündnis Abendländischer Ritterschaften seinen alljährlichen Hoftag ab. Dieser Hoftag im Ritterreiche ist ungefähr zu vergleichen mit dem Weltwirtschaftsgipfel in der profanen Welt.

Haselburg Bozen -Begrüssung der Ritterschaften
Bevor zum Bankett gerufen wurde, standen wir alle plaudernd im Burghof herum. Ich unterhielt mich gerade mit einer Freundin, da meinte ich ein gedachtes Rufen zu hören. Ich drehte mich in die Richtung, in der Udo mit seiner Kamera stand. Ganz weit weg. Bis ich realisierte, dass er mich fotografieren wollte, überlegte ich noch schnell, wie ich gucken und ob ich mich ihm zuwenden soll. Da hatte Udo schon abgedrückt.

Der Schnappschuss
Mein Mund spricht noch. Meine Augen schauen erstaunt. Vorbei!

Der Macher und Manager, der Kopf  des vereinigten Ritterbundes, das ist der Kanzler. 
Er benamst sich Wohlweiser Cancelarius Ritter Chunrat der Gärr. Er wird von allen nur "Der Wohlweise" genannt. Der Wohlweise hatte vor dem Feste angeordnet, dass niemand der Gäste seine Kamera herausholen soll. Es sei ein Profi-Fotograf da. Hier nimmt Udo das Gesicht des Wohlweisen auf, der beobachtet, wie jemand doch fotografiert.
Wohlweiser Cancelarius Chunrat der Gärr
 
Die Gesponsin des Grossmeisters der Haselburger Ritterschaft weiss nicht, dass sie fotografiert wird. Der Meister steht ja weit weg.
Wie ein schönes Gemälde
Nach dem Essen gingen wir in den Burg-Vorhof. Es wurden Ritter geschlagen und Burg- und Freifrauen ernannt.
Der Grossmeister der Haselburger Ritterschaft schlägt einen Recken zum Ritter
Da ich schon seit acht der Jahrungen im Ritterreiche bin und die Abfolge des Zeremoniums auswendig kenne, rief ich nach dem Ritterschlag mahnend und erinnernd in die andächtige Stille:
"Ja, wird der Recke denn nicht anschliessend zum Kusse herumgereicht?".  - Das muss danach immer erwähnt werden.
Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Auch das hielt der Meisterfotograf fest.
Drei Freifrauen: Lucretia - Gisela - Falka

"Gemach, gemach Vielminnigliche", sagte der Wohlweise. "Es müssen erst alle Recken ihren Ritterschlag empfangen haben und die neuen Burg- und Freifrauen ernannt werden. Dann werden alle zum Kusse herumgereicht werden". - Nach dieser Erheiterung ging es weiter.
Der Wohlweise erhielt ein Geschenk von der Haselburger Ritterschaft, weil er alles so wunderbar organisiert und den neu gegründeten Ritterbund mit Rat und Tat unterstützt hatte. Bei der Übergabe sagte der Haselburger Grossmeister:
"Nicht umsonst nennt man ihn den Wohlweisen".

Ein Geschenk für den Wohlweisen
Alle neu geschlagenen Ritter durchschritten danach das Schwertdach.

Der Grossmeister der Haselburger Ritterschaft unter dem Schwertdach
Als Gegenstück zu dem vorher strengen Gesicht des Wohlweisen hielt der Meisterfotograf dann auch das glückliche Gesicht des Cancelarius fest. Es war alles trefflich gelungen.

Wohlweiser Cancelarius mit zufriedener Miene
Der offizielle Teil des Abends war vorbei. Der Wohlweise rief zum Gaudium auf. Man unterhielt sich oder stand herum und schaute. Alexa und ich schwärmten von dem tollen Fotografen. Sie - als Hobbyfotografin - bewunderte seine wertvolle Ausstattung. Und ich schwärmte von seiner Art, wie er sich gab, wie er wie ein Schatten durch die Menge glitt und ihm nichts entging.

Meister Udo fotografiert Alexa
Als der offizielle Teil vorbei war, machte Alexa dann ein paar Aufnahmen für ihren Fotoclub.

Als Udo nach dieser Aufnahme an mir vorbeiging, wollte ich ihn mit irgendeinem Satz aufhalten und stellte die selten blöde Frage:
"Du machst das so toll! Bist du ein Paparazzo? :-) " - Oops! Ich hab mich über mich schwarz geärgert. Da aber lächelte mich der Meisterfotograf an, zog seine Kamera hoch und drückte in Sekundenschnelle ab.

Freifrau Gisela Edle von Ainhering
Meine Kopfbedeckung ist von Daniela Engel "Die Behüterin"

Da ich um diese nächtliche Stunde schon fleissig dem güldenen Rebsafte zugesprochen hatte, war ich Udo dankbar, dass er so toll und souverän reagierte, indem er mich einfach so fotografierte, wie ich gerade nach dieser Frage schaute. Das war von ihm Flirten der gehobenen Art!

Wir feierten noch bis tief in die Nacht. Zum Schluss noch ein wunderschönes Foto von Udo Giacomozzi, auf dem Bozen bei Nacht zu sehen ist.

Udo Giacomozzi fotografiert Bozen bei Nacht
  

Wer diesen Fotografen für Feiern oder Firmenbelange bucht, der ist mit seiner Entscheidung ganz weit oben.
Warum zu Schmidtchen gehen, wenn man Schmidt haben kann? 

 

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