Was er sagte, war so köstlich, dass ich sofort rechts auf einen Autobahnparkplatz fuhr und mir Zettel und Stift aus dem Handschuhfach kramte und mitschrieb.
Wikipedia - Goethe und Schiller (klick) |
Schiller setzte sich an Goethes Schreibpult und bemerkte den Anfang eines Gedichts, einen Zweizeiler
Er sass an ihres Bettes Rand
und spielte mit den Flechten.
Da nahm Schiller die Feder und schrieb darunter
Das tat er mit der linken Hand,
was tat er mit der Rechten?
Find ich witzig.
Obwohl Goethe nur 1,69 m maß und der lange Schiller 1,90 m, stellte man beide Dichterfürsten gleich gross dar.
Schiller war eher der Sturm- und Drang-Typ, der den zehn Jahre älteren Goethe anfangs egoistisch und von unangenehmer Dominanz empfand. Nun ja, Johann Wolfgang kam aus einem guten Stall, aus einer der ersten Familien Frankfurts. Das prägte ihn vielleicht. Auch stellte der Altersunterschied für Schiller ein Problem dar.
Als Schiller dann Goethe bat, ihm bei einer Kulturzeitschrift mitzuhelfen und Goethe einwilligte, besserte sich das Verhältnis. Und nicht nur das, sie wurden richtig dicke Freunde, trotz unterschiedlicher Anschauungen.
Ich will Euch hier nicht mit unseren bekanntesten deutschen Dichterfürsten zutexten, aber vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen. Ich komme auch jetzt zum Schluss.
Schiller starb vor Goethe. Und zwar am 9. Mai 1805. Goethe versank in tiefer Trauer und zog sich kurzfristig ins Privatleben zurück. An einen Freund schrieb er, er hätte die Hälfte seines Daseins verloren und dass ein Riss durch sein Leben geht,
„welchen weder Zeit noch Mitwelt zu heilen im Stande war“.
So kann aus einer anfänglichen Ablehnung zwischen ungleichen Menschen eine dicke Freundschaft werden.
Tja, manchmal nähert man sich erst Schritt für Schritt dem anderen an, die Freundschaft wird dann aber umso tiefer....Eine wirkliche Freundschaft, wer hat die heute noch? Wirkliche Freunde sind rar und schwer zu finden!
AntwortenLöschenWohl dem, der einen Freund/in hat, was für ein Geschenk des Himmels.
Liebe Grüße, Ophelia
Einfach nur schoen
LöschenDie gleiche Anekdote kenne ich auch, allerdings ist das Ergebnis der gemeinsamen Tätigkeit von Goethe und Schiller minimal anders:
AntwortenLöschenSie sass auf ihres Bettes Rand
und spielte mit Ihren Flechten
Das tat sie mit der linken Hand
was tat sie mit der rechten.
Der Unterschied ist minimal. Plausibel ist, dass SIE Flechten (Zöpfe) hat und nicht ER und dass die beiden Kerle eher geneigt sind, sicheine Frau auf ihres Bettes Rand vorzustellen.