Mittwoch, 15. Mai 2013

Salzburger Festspiele und Hundeprüfung

Tja, was hat das miteinander zu tun? Das will ich Euch hier mal anhand alter Fotos zeigen. Ich versuche immer, aus irgendwelchen Situationen einen Nutzen für andere Begebenheiten vorzubereiten. So auch damals, als ich mit meinem Ferro im Sommer die Begleithundeprüfung machte, als zeitgleich die Salzburger Festspiele waren. 
Ich hielt z.B. auf Wanderwegen Fahrradfahrer an, um kurz mit ihnen zu plaudern, damit sich mein Hund währenddessen neben mein Knie setzt und den Radfahrer ignoriert. Das erklärte ich dann auch dem verdutzten Mann. Dann sagte ich:
"Vielen Dank, jetzt können Sie wieder weiter fahren".
Was der von mir dachte, war mir egal. Hauptsache, ich hab meinen Hund bis zur Prüfung so weit. 
Diese Hundeprüfungen sind für mich immer Stress pur, da ich ja eigentlich gar kein richtiger Hundesportler bin. Aber die Prüfungen mache ich schon aus rechtlichen Erwägungen.

So fingen dann auch Ende Juli wieder die Salzburger Festspiele an. Eine Woche später sollte die Prüfung auf dem Hundeplatz sein. Was hab ich gemacht? Ich schnappte mir meinen Ferro und fuhr die paar Kilometer rüber nach Salzburg. Vor dem Festspielhaus ist vor der Vorstellung immer ein Promi- und Gästeauflauf. Man plaudert, steht an den Sekttischen, alle haben gute Laune, man wartet auf den ersten Gong. 
Meine Übung dort war es, mit dem Hund normalen Schrittes durch die Menschenmenge vor dem Festspielhaus zu flanieren. 
Bei Fuß - Kehrtwende - rechts - links - stehenbleiben usw. Mein Ferro war ein Traum bei diesen Übungen! Nun wollte ich noch mit ihm in die Gruppe von Menschen, die lachten, plauderten und nach verschiedenen Parfüms rochen. Ich kaufte mir ein Glas Sekt an einem der Stände, suchte mir illustre Leute für das Foto aus und sprach sie an:
"Pardon, gestatten Sie mir ein Gruppenfoto mit Ihnen? Ich möchte meinem Züchter zeigen, wie gut sich mein Hund schon in der Menschenmenge zeigt. Außerdem brauche ich diese Übung für die Prüfung kommende Woche". 
Ja, das fanden sie toll! Einen anderen Passanten fragte ich noch eben, ob er uns knipst, und schon war das Bild im Kasten.

Mit Sekt und meinem Ferro und Festspielgästen in Salzburg
Dann folgte eine Woche später die Prüfung. Eine Unterordnungs-Disziplin ist dabei, durch die Gruppe zu gehen, wo sich Menschen laufend bewegen. Dabei darf der Hund keine Notiz von ihnen nehmen, er muß bei mir am Knie bleiben. Auf den Bildern sieht man meine Angespanntheit richtig. Der Prüfer sagt leise "Gruppe", dann rufe ich den Hundekameraden zu: Gruppe bitte!

Im Laufschritt durch die Gruppe - Hundeprüfung
Dann geht man langsam durch die Menschen, die laufen mir auch einfach über den Weg, aber der Hund muß bei mir bleiben. Dann im Laufschritt, dann stehen bleiben, der Hund muß absitzen.

Bei der Hundeprüfung, Absitzen in der Gruppe

Auf diesem Foto bin ich grad mal fünzig, sehe aber vor Angespanntheit aus wie siebzig! Ich habe diese Fotos nie hergezeigt. Aber jetzt, nach 11 Jahren, ist das auch schon wurscht.
Der Prüfer, Bernhard Babel, steht hinter mir mit seiner Schreibtafel, der im blauen Hemd. Der war sehr nett.
 
Ende der Hundeprüfung, geschafft!
Bei meinem Santos war ich wieder genauso aufgeregt. Nee, das werde ich wohl nicht mehr machen. Wenn Santos mal nicht mehr ist, dann nehme ich mir einen Rottweiler, der ein Scheidungshund ist oder so. Oder der zwar seine Prüfungen hat, sonst aber zum Hundesport keine Lust zeigt. Der hat dann das schönste Leben bei mir. 
Aber bei diesen Fotos kommt der ganze Stress wieder hoch. Ich weiß, meine HundekameradInnen, die das hier lesen werden, lachen sich wieder kaputt. 

Mal sehen, ich hab noch Fotos vom Autorennen am österreichischen A1-Ring. Das war lustig! Da hab ich auch einen Blödsinn gemacht.
Aber das erzähle ich Euch dann später.

6 Kommentare:

  1. Hallo Gisela, auch wenn du sagst es war Streß pur, ich finde es schön, dass du mit deinen Hunden die Prüfung gemacht hast. Nichts ist schlimmer als ein Hund, der nicht weiß, was er machen soll, weil sein Besitzer keine Ahnung hat und ihn nie erzogen hat! Diese Hunde tun mir leid. Ein Hund muß hören, egal ob groß oder klein. Hut ab, dass du da so drauf achtest. (Jetzt muß er nur noch Schlüssel und Handys finden ;-) )

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    1. Eine Bekannte von mir hat ihren Hund tatsächlich auf Suche ausgebildet. Das ist gar kein Problem. Man muß mit diesen Übungen immer regelmäßig im Training bleiben mit dem Hund.

      Nach so vielen Jahren Hundehaltung kann ich natürlich meinen Hund auch für mich selbst ausbilden, dazu brauche ich keine Prüfung. Aber mit einem Rottweiler oder Schäferhund oder Riesenschnauzer oder Dobermann oder anderen Schutzhunderassen ist der Nachweis einer ordentlichen Ausbildung sehr wichtig, wenn mal ein Schaden vor Gericht verhandelt wird, der durch den Hund ausgeübt wurde. Ich habe einen ganzen Ordnung voller Prüfungshefte, Leistungsnachweisen, Urkunden usw. Das hat mir schon oft geholfen, wenn es mal zu einer Gerichtsverhandlung kam.

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  2. Witzig, da hältst du Radfahrer an, die möchten dann plaudern und du sagst: jetzt reichts, fahren Sie weiter. So stelle ich mir das grade vor:o)
    Finde die Prüfungen wirklich auch sehr wichtig. So große Hunde müssen einfach trainiert werden, dass sie ruhig bleiben, wenn viele Leute zusammen kommen oder jemand vorbeifährt bzw. joggt. Okay, kleine Kläffer sollten das ruhig auch lernen. Die finde ich fast schlimmer.
    LG Donna G.

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    1. Natürlich halte ich die Radfahrer freundlich an und erkläre ihnen, worum es geht. Dann spreche ich etwas mit ihnen, dann bedanke ich mich, dass sie das mitgemacht haben und will sie dann nur nicht weiter aufhalten. Ich suche angestrengt Möglichkeiten im täglichen Leben. Das machen die typischen Hundesportler nicht. Die können oft ihre Hunde nicht mit in Gaststätten oder Biergärten nehmen, weil die durch ständige Schutzarbeit oft keinen vorbeigehen lassen. Mein Hund macht auch Schutz. Aber ich will ihn dadurch nicht versauen und für die Gesellschaft unbrauchbar machen. Wenn aber jemand schon laut und unhöflich und streitend mit mir spricht, dann muß ich ihm sagen, er soll besser dort stehenbleiben, wo er steht. Das ist auch schon oft vorgekommen.

      Vor den kleinen Kläffern habe ich am meisten Angst. Da die Hundeführer sie immer kläffen lassen und sie partout nicht erzogen haben und auch noch lachen und sich freuen, leben diese unerzogenen Fußhupen sehr gefährlich. Es ist schon oft vorgekommen, dass ein großer Hund so einen Kläffer einfach mit einem Biß ausgeknipst hat.. Die können z.B. alte, kranke Großhunde so nerven, daß sie nur kurz zubeißen und a Ruah is!.

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  3. Die Besitzer der kleinen Kläffer behaupten immer Ihr Hund wäre so 'wachsam'. Dabei ist er bloß nicht erzogen! Haben wir in der Nachbarschaft auch.

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  4. Gisela,
    Übrigens ich würde Dir in Bild 2und 3sehr gute Haltungsnoten vergeben.
    Gruß Martin

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