Sonntag, 13. Oktober 2013

Ein ritterliches Stiftungsfestkapitel

feierten wir letzten Samstag in Leonding bei Linz in Österreich. Die Kuerenberger Ritterschaft zue Lintz feierte ihren 90. Gründungstag. Zu diesem Fest lud der hochedle Großmeister Wulfing von Freyensteyn in seine Heimburg nach Leonding. 
An der Stelle, wo jetzt die schöne Buschenschank steht, stand damals einer der Maximilianischen Verteidigungstürme rund um Linz. 

Der Hochsitz im Remter war schön geschmückt. Auf dem Bild seht Ihr von links nach rechts den Burgprior und Schatzmeister des Bundes,  Gunther von der Hoelzburg, bei der Predigt. Daneben am Hochsitz mit weissem Haar der Zeremoniar Alwin von Questenberg, und rechts sitzt der hochedle Großmeister des Linzer Ritterbundes, Wulfing von Freyensteyn, der mich immer an einen Kavalier aus alten Mantel- und Degenfilmen erinnert.

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Hochsitz der Kuerenberger Ritterschaft zue Lintz
Man hatte zu diesem Festkapitel sogar als Musica die Gruppe Schulmeyster und Gefolge eingeladen. 

Mittelalterliche Musica Schulmeyster und Gefolge

Diese Musikgruppe, die ich schon mal in einer früheren Geschichte vorgestellt hatte, gab dem Stiftungsfestkapitel einen würdigen Rahmen. Und nicht nur das! Der Großmeister hatte zudem noch die mittelalterliche Tanzgruppe Gaudeamus verpflichtet, die uns mit ihren Tanzvorführungen erfreute.

Mittelalterliche Tanzgruppe Gaudeamus aus Linz
Dann wurden auch die Festgäste zum Tanze eingeladen, was natürlich ein großes Gaudium für alle war. Unser Kanzler Chunrat der Gärr wiegte sich wieder mit den schönsten Frauen im Tanze.

Eltzbieta von Alharting mit dem Wohlweisen beim Tanze
Natürlich wurde auch ein Gruppenbild mit Musica und Tänzern gemacht, wobei mir der Schulmeyster sogleich seine Hand reichte. Hinten links am Fensterchen seht Ihr den hochedlen Grossmeister der Linzer Ritterschaft.


Schulmeyster Franz Mettauer magister operis mit Varianten
Die Burgfrau des Großmeisters ging mit einem Körbchen herum und verteilte Schokoladenstücke, auf denen Nummern waren. Damit konnten sich die Gäste dann Geschenke von einem Tisch holen. Meine Nummer stand auf einem schönen, gebundenen Schreibblock, über den ich mich freute. 

Dieser schöne Festabend war wirklich abwechslungsreich gestaltet worden. Was mich auch beeindruckte, war die leise gregorianische Musik, die zur Predigt der Burgkirch gespielt wurde. Der Großmeister hatte vorher unbemerkt eine Silberscheibe in Bewegung gesetzt.
Als nächste Überraschung ging dann die Burgfrau Rothilde von Freyensteyn zu allen Gästen, um ihnen ein kleines Geschenk zu übergeben.


Selbstgemachte Marmelade mit Wappen des Ritterbundes
Die Farben des Linzer Ritterbundes sind blau und rot. Und so hatte die Burgfrau des Großmeisters passenden blauen Stoff gekauft und die Deckel damit bespannt. Mit einem roten Bändchen wurde der Stoff gebunden. Obenauf war das Wappen aufgebracht. Das erfreute jedes Herz.

Überhaupt ist die Burgfrau des Großmeisters sehr aufmerksam. Sie bemerkt sofort, wenn ich mal die Augenbraue hochziehe, weil Gäste in Profanis kommen und nicht gewandet sind. In unserem Gutrater Ritterbund darf so keiner zum Kapitel kommen. Gestern sagte dann Rothilde zu mir, als sie meinen Blick bemerkte, dieses Ehepaar sei an dem Abend dabei, weil es sich das einmal anschauen wollte. Das Paar möchte vielleicht dem Ritterbund beitreten. 
Der Großmeister und seine Burgfrau machen wirklich alles, um ihre Gäste zufrieden zu stellen. Selbst hochgezogene Augenbrauen bemerken sie.
Liebste Rothilde, ich drücke Dich von hier aus ganz feste! Schön war's!

Als sich um Mitternacht dann die meisten Gäste auf den Heimritt begaben, versammelte sich der harte Kern noch zu einem Steigbügeltrunk an der Bar. Der Linzer Großmeister mit seiner Holden, die Burgkirch, unser Wohlweiser und ich natürlich als Hockenbleiberin bei solchen Festen. Aber so ein schönes Festkapitel konnte man ja nicht so plötzlich abbrechen. 

Es war ein wunderschönes Fest! Vielen Dank dafür!

Am nächsten Morgen machte ich mal ein Foto von dem Platz, wo mein Wohnmobil stand. Man sieht bei klarem Wetter wunderbar auf Leonding und weiter hinten auf Linz. Von diesem Platz aus hatten die Wachtürme in der Tat einen guten Ausblick.


Und mein Wohnmobil stand so schief, dass ich von hinten, vom Bett aus, immer runterlaufen musste, um zur Tür oder dem Führerhaus zu kommen. Aber ich habe wunderbar geschlafen, wenn auch in Schieflage.

Auf der Heimseite des Ritterbundes im magischen Netz sah ich, dass der Kellermeister Wolfram von Tannberg sogar Nachtwächterführungen in Linz macht. Vielleicht kann ich unseren wohlweisen Cancelarius mal dazu bewegen, dass wir einmal von den Gutratern so eine Nachtwächterführung mitmachen. Natürlich in Gewandung!  ;-)

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