Dienstag, 9. Juli 2013

Die Bergwacht in Marktschellenberg

Gestern schrieb ich doch vom Kirtag in Marktschellenberg, den meine Freundinnen und ich besuchten. Neben dem Bierzelt war das Haus der Bergwacht Marktschellenberg. Und davor stand ein Einsatzfahrzeug mit Gepäckbox und Akia (klick).

Einsatzfahrzeug der Bergwacht Marktschellenberg (klick)
So einen Transportschlitten sah ich das erste Mal, wie er zum Bergen von Skifahrern oder verletzten Wanderern eingesetzt wird. Ja, auch bei Wanderern und Bergsteigern wird der Schlitten verwendet, wenn kein Schnee liegt.
Das erklärte mir ein freundlicher Trachtler vom Gebirgstrachten-Erhaltungsverein D'Kehlstoana (klick).

Der freundliche Trachtler gab Auskunft zum Akia
Wenn kein Schnee liegt, werden Reifen unter den Schlitten montiert. Hier ist das mal genauer bei Wikipedia erklärt:
Der Akia (klick) 

Hinter dem weißen Einsatzfahrzeug stand ein kleines rotes Auto. Ein Allrad-Fahrzeug mit zuschaltbarem Allrad und Differential-Sperre.
POLARIS - Allradfahrzeug - gesehen in Marktschellenberg
Mit diesem tollen Auto kann man über steile Wiesenerhebungen und unwegsames Gelände fahren und somit direkt zum Verletzten gelangen. Im Winter kann man die Reifen abnehmen und Raupenketten montieren. Der Verletzte wird dann - statt auf dem Akia - gleich hinten auf der Ladefläche sicher verpackt, dann wird schön eingeheizt und ab geht's zum Krankenhaus.

Dieses Konzept ist einzigartig und wurde eigens von den Marktschellenbergern entwickelt. Diese interessante Information gab mir der Leiter der Bergwacht, Ing. Martin Wagner.

So ein Sonderfahrzeug für die Bergrettung ist nicht billig. Das kleine rote Auto kostet 35.000 Euro. Und ständig ist hier was in den Bergen! Dann laufen die Urlauber wieder mit Sandalen die Berge hoch, haben keinen festen Stand und knicken um, brechen sich was und können nicht mehr weiter. Oder ein dicker, herzkranker Mann überschätzt sich am Berg und klappt zusammen. Was hier oft in den Zeitungen steht, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Und dann kommen die freundlichen Bergretter mit ihrem kleinen roten Auto. Und ein Arzt ist auch dabei.

Kurz gesagt, wer die Bergrettung unterstützen will, wer selbst schon mal in so eine Situation gekommen und froh ist, daß ihm so schnell geholfen wurde, der kann ja mal ein Scheinchen oder zwei an die Bergrettung überweisen. Hier die Kontoverbindung:

Bergwacht Marktschellenberg
Kto.-Nr.: 191 221
BLZ:       710 500 00
Sparkasse Berchtesgadener Land


Hinter dem Fahrzeug war sogar eine tolle Kletterwand am Haus.

Kletterwand in Marktschellenberg
 Zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Auf der Heimfahrt vom Kirtag zeigte mir Falka noch, von wo man in Unterau über den Berg nach Hallein in Österreich kommt. Dann muß man nicht die längere Strecke hintenrum über die Autobahn fahren.
Ich fuhr links von der Landstraße, die von Marktschellenberg kam, die steile Straße hoch Richtung Scheffau.
"Ach, daher geht das? Ist ja gut, daß ich das weiß", sagte ich zu Falka.
"Aber mit dem Wohnmobil kannst da nicht rauffahren, da kocht der Motor hinterher, das wird noch richtig steil", meinte meine Freundin.
Ich wendete und fuhr wieder zurück Richtung Landstraße. Falka wies auf das zerstörte Haus rechts vor uns. Da sei voriges Jahr ein Lastwagen mit Schrott beladen ungebremst reingefahren.
"Wie schrecklich!", sagte ich und hielt eben rechts in der Parkschneise. Falka erzählte, daß der Fahrer wohl bemerkt hatte, daß die Bremsen nicht mehr gehen, und daß er sich entschieden hatte, lieber in das Haus zu fahren als unten auf die stark befahrene Straße und dann weiter in die Berchtesgadener Ache. Ob er überlebt hat, wußte sie nicht.

Auf dem Foto seht Ihr rechts das Haus, in das der Laster reingeknallt ist. Weiter unten sieht man die Landstraße zwischen Berchtesgaden und Marktschellenberg, und dahinter fließt die Ache.

Zerstörtes Haus durch LKW-Unfall in Unterau (BGL)
Die Bewohnerin ist nicht zu Schaden gekommen. Sie hatte aber einen Schock und mußte ärztlich behandelt werden. Ist klar! Das vergißt man sein Lebtag nicht.

Dann bin ich weiter die Straße runtergegangen und habe hinauf fotografiert. Man sieht schon, wie es langsam steil ansteigt.

Straße von Unterau (BGL) zum Dürrnberg/Österreich

Und diesen ganzen Hang raste der schwere Schrottlaster unbebremst hinunter! Voll mit Alteisen und Metall! Grauenvoll, was mußte der für ein Tempo drauf gehabt haben!?

Ich habe die ganze Zeit überlegt, ob der wohl überlebt hat? Aber daß der Eisen geladen hatte, das wußte Falka auch nicht. Da ist der Ausgang ja dann vorprogrammiert. Gewicht mal Geschwindigkeit usw. Der Mann hat nicht überlebt.

Hier habe ich einen Link darüber gefunden. Lest selbst:

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