Mittwoch, 11. September 2013

Mein Badewasser kam wieder hoch

Da zog ich vorhin den Stöpsel aus der Wanne, da gluckerte der Gully hinter der Waschmaschine. Und so nach und nach wurde es schön schaumig unter derselben. Schnell stopfte ich den Stöpsel wieder rein, damit nicht noch mehr Wasser aus dem Loch im Boden drückte.

Und so nahm ich wieder diese dicke Stahlspirale und versuchte sie in den Gully zu stecken. Der Sinn bei dieser Rohrreinigung ist es, die lange Spirale ganz in das Abflussrohr zu stecken und am oberen Ende zu drehen und drehen und drehen. Dann lösen sich die schlammigen Ablagerungen und Flusen und Haare an den Rohrwänden, und das Wasser kann wieder ablaufen.

So sieht eine Rohrreinigungs-Spirale aus:

Rohrreinigungs-Spirale
Normalerweise ist das eine Aktion von ein paar Minuten. Aber nicht bei mir. Ich fummelte und fummelte mit der Spirale in dem viereckigen Gully herum und kam nicht in das Loch, das um die Ecke in das Rohr führte.

Ich steckte eine kleine Rolle Toilettenpapier in den Gully, damit das restliche Wasser aufgesaugt wird und ich die Öffnung erkennen konnte. Wieder reingefummelt, es ging nicht. Die Waschmaschine rechts neben mir störte, ich hatte keine Bewegungsfreiheit.

Dann drückte ich die Waschmaschine weg, auf der auch noch der Trockner montiert ist. Die Füße rutschten von den Holzklötzchen, die zum geraden Stehen darunter lagen. Nun standen Waschmaschine und Trockner wackelig. Egal. Ich musste die Spirale in das Loch kriegen. Dann schob ich aber die Maschinen wieder nach links, wegen der Wackelei. Dann konnte ich mich gar nicht mehr bewegen, weil mein Kopf zwischen Wand und Waschmaschine eingeklemmt war. Meine Brille bog sich schon nach vorne. Ich fluchte! Dann schob ich die Maschinen mit dem Oberarm wieder nach rechts. Die schlammige Spirale schnellte aus dem Gully, und der Dreck spritzte mir ins Gesicht und auf das T-Shirt. Durchatmen. Auf den Boden setzen und Pause machen.

Wo hatte ich denn voriges Jahr die Spirale reingestopft, dachte ich angestrengt nach. In das kleine, runde Löchsken daneben doch bestimmt nicht! Nun war es auch egal, ich musste es probieren. Ich konnte ja nichts mehr falsch machen. Das kleine Löchsken hatte eine Eisensteg-Teilung. Ich steckte die Spirale in die vordere Hälfte, da kam sie im Gully wieder seitlich raus. Nee, falsch. Bis ich die aber wieder da raus bekam! Mit dem Daumen im Gully dagegen gedrückt, da schnellte sie raus. Und ich war noch dreckiger. Dann stopfte ich die Spirale in die andere winzige Hälfte des Löchskens. Und da rutschte sie plötzlich ohne großen Druck in das Rohr! 

Ich war platt! Ich stopfte mit Leichtigkeit die lange Spiralwurst in das Rohr, dann setzte ich mich erst einmal wieder auf den Badezimmerboden. Ich war nassgeschwitzt.

Und während das Badewasser schön ablief und ich die Spirale drehte und drehte, floss mit dem Wasser der ganze Mist schön ab, und das Rohr war wieder frei.

Bis ich dann unter die Dusche konnte, war fast eine Stunde vergangen. 
Aber das bleibt unter uns. 
Das darf man keinem erzählen!

2 Kommentare:

  1. Liebe Gisela,
    Du kannst gleich mal zu mir kommen, der Abfluß in meiner Küche ist verstopft und ich kriege ihn nicht frei. So mein Mist!
    Liebe Grüße
    Renate D.

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    1. Moin Renatchen,
      bei mir läuft auch in der Küche das Wasser so schlecht ab. Siphon auseinandernehmen und innen den Mist rauskratzen. Das ist meist erkaltetes Fett, was an den Rohrwänden pappt. Das wegkratzen und schon funzt es wieder. ;-)
      Liebe Grüße, Gisela

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