Donnerstag, 23. Januar 2014

Biber halten keinen Winterschlaf

Biber halten nur eine Winterruhe. Bei den frühlingshaften Temperaturen hier im Berchtesgadener Land sind sie aber derzeit aktiv wie immer. Diese Fotos machte ich in den Salzachauen an der bayrisch-österreichischen Grenze.

Vom Biber gefälltes Bäumchen in den Salzachauen
Für den nächsten Baum müssen noch ein paar Arbeitsschichten eingelegt werden:

Vom Biber angenagter Baum in den Salzachauen

Und obwohl hier die Ufer mit dicken Steinen gegen den Behausungsbau der Biber befestigt wurden, sind sie wieder da. Irgendwie schaffen sie es immer wieder, ein Schlupfloch zu finden. Damit ich einen Biber zu Gesicht bekomme, muss ich wohl mal früher aufstehen.

Bis dahin schaue ich mir lieber diesen schönen Film an, für den ein Kameramann früh aufgestanden ist und viel Zeit investiert hat:



Wer hier den Film nicht öffnen kann, klickt hier:
http://www.youtube.com/watch?v=dyQUkm9bvQQ

Und hier noch Lehrreiches über den Biber (klick)

Ich sehe gerade, dass meine Kamera unscharfe Bilder macht.
Die Fotos sehen verschwommen aus. Werde das prüfen lassen.

Sonntag, 19. Januar 2014

Rossinis Oper La Cenerentola in Burgkirchen

Burgkirchen an der Alz ist ein kleiner Ort in Oberbayern, nicht weit entfernt von der historischen Fürstenstadt Burghausen.

Letzten Samstag gaben sie dort Rossinis Komische Oper "La Cenerentola".  Diese heitere Oper wurde auf der Basis des Märchens Aschenputtel geschrieben.

Als ich bei der Suche nach Veranstaltungen die Operaufführung in diesem Bürgerzentrum fand, wollte ich erst gar nicht nachschauen, was das sein könnte. Das Wort Bürgerzentrum reißt einen nicht gleich vom Hocker, wenn man toll ausgehen möchte. Dann googelte ich es mal und war überrascht, dass dieses Haus ein schickes, kleines Theater- und Opernhaus ist. Es hat vor der Bühne sogar einen bis zu drei Meter versenkbaren Orchestergraben. Und eine Loge gibt es auch.

Hier mal Fotos zum Bürgerzentrum Burgkirchen (klick)

Als ich um 19.00 Uhr ins freundlich erleuchtete Foyer trat, steuerte ich sogleich auf den Sekttisch zu.

Wenn Ihr auf das Foto klickt, wird es größer, und man sieht neben dem offenen Bühneneingang das Mädchen am Sektausschank.

Foyer des Bürgerzentrums Burgkirchen - vor der Oper
Ich kam dann mit einer netten Frau ins Gespräch, die einen witzig gefärbten Pony hatte. Ellen Kuhnlein ist Physikerin und Lehrerin in Burghausen. Dann gesellte sich ihre Freundin Christine Bitsch hinzu. Sie ist die Kulturdezernentin des Kulturamtes in Burghausen. 
Burghausen und Burgkirchen kooperieren kulturell miteinander.

Vor der Oper - im Bürgerzentrum Burgkirchen
Die Stimmung war schon von Anfang an gut. Die Gäste waren - bis auf einige Jeansträger - gut gekleidet. Eben wie man das für eine Oper so macht.

Während der Opernaufführung konnte ich nicht fotografieren. Ich hatte einen tollen Platz in der dritten Reihe. Der erste Akt fing schon gleich lustig an. Donna Magnifica, die übermächtige Mutter der beiden zickigen Töchter, die finanziell gut unter die Haube kommen sollten, wurde durch einen großen Mann dargestellt. Dieser war in Frauengewänder gekleidet, und aus dem Dekoltee sah man den falschen Theaterbusen. Eine Frau in meiner Reihe kam aus dem Lachen nicht mehr heraus, zumal sich die kräftige Mutter auch so oft bückte. Oder wenn sie die arme Angelina (das Aschenputtel) einfach am Hals herunterdrückte und sang: 
Du Dirne, geh in die Küche an die Arbeit und buhle nicht um den Prinzen!

Schließlich hätte sie noch den großen Kredit abzuzahlen, deshalb sollte eine der beiden Töchter tunlichst in das Geld und den Adel einheiraten.

Die Oper war ins Deutsche übersetzt worden. Die Künstler, die alle um die 30 Jahre jung waren, sangen deutlich und verständlich. Obwohl das bei den Stimm-Coloraturen nicht einfach war. Dem sehr schlanken Prinzen hätte ich anfangs gar nicht so eine kräftige Tenorstimme zugetraut! Vermutet man meist nur bei den dicken Opernsängern.

Die Inszenierung war so witzig gemacht, dass das Publikum oft einfach zwischendurch klatschen musste, um der Freude Ausdruck zu verleihen. 

Das Orchester spielte im etwas heruntergelassenen Orchestergraben. Man sah die Musiker, aber sie ließen den Blick zur Bühne frei.

In der Pause gab es natürlich genügend Gespräche zu dieser Oper. 

Pausengespräche zur Oper La Cenerentola in Burgkirchen
In Burgkirchen war wirklich eine lustige Truppe unterwegs. Wir verabredeten uns auch schon zu den nächsten Veranstaltungen. 

Als mit der herrlichen Schlussarie diese wunderschöne Opernaufführung zuende war, wollte der Applaus nicht enden. Immer und immer wieder kamen die Sänger auf die Bühne und verneigten sich vor dem tollen Publikum. Und besonders tief verneigte sich Donna Magnifica, so dass man ihr dickes, hautfarbenes Busenpolster sehen konnte. Da lachte wieder die Frau in meiner Reihe so herzhaft, dass alle mitlachen mussten.

Als man den Saal verließ, ging ich über die kleine Bühnentreppe hinter die Kulissen, um mit den Künstlern noch schnell ein Gruppenfoto zu machen. Donna Magnifica hatte schon die Behütung vom Kopf genommen. Ich sollte schnell hinter ihr herlaufen, um zu sehen, ob die Kollegen noch in ihren Kostümen steckten.

Mitnichten! Die Sänger standen in der Garderobe schon mit freiem Oberkörper, nur in ihren Beinkleidern. Einer musste noch in der Nacht nach Wien. Ja nee, das ging wirklich nicht mehr. Dafür hatte ich Verständnis.
Ich bedankte mich bei allen noch für das Vergnügen, das sie uns mit ihrer Vorstellung bereitet hatten, dann war ich durch den Bühnenausgang direkt wieder im Foyer.

Zum Schluss meiner Geschichte füge ich die Abschlussarie aus der Oper La Cenerentola ein, gesungen von Cecilia Bartoli. Sie und ihr Lied erlebte ich vor einigen Jahren bei den Salzburger Festspielen.



 Da hatte Aschenputtel ihren Prinzen endlich bekommen.

Hier der Link zur 

Kammeroper München - La Cenerentola (klick)

Die Stadt Leibnitz in der Steiermark - Ein Film


Freitag, 3. Januar 2014

Silvester auf der Zistelalm in Salzburg

Von meinen Freunden hatte diesmal keiner Lust, mit mir Silvester zu feiern. So, wie ich mir das zum Jahreswechsel vorstelle, den feierlichen Abschied vom Alten, Vergangenen, von Erfolgen und Niederlagen, in dieser Nacht  mit dem Himmel anzustoßen, das können nur die Wenigsten so empfinden wie ich. Also plane ich schon rechtzeitig vorher, wo ich den Jahreswechsel begehe. 

Letztes Jahr war ich mit meiner Freundin Falka auf der Hohensalzburg. Dort gab es im Fürstenzimmer ein tolles Konzert, anschließend im äußeren Burghof Sekt ohne Ende. Dazu ein gigantisches Feuerwerk über Salzburg. 

Hier erzählte ich davon (klick).

Diesmal fuhr ich am Silvestertag schon rechtzeitig mit meinem Wohnmobil auf den Gaisberg. So konnte ich sicher gehen, dass mir auf der steilen, gut ausgebauten Bergstrasse nicht so viel Verkehr entgegenkam. Der Gastronom der Zistelalm erlaubte mir, mich etwas entfernt vom Parkplatz hinzustellen. So hatte mein Santos schön seine Ruhe und konnte schlafen. Aber so ein gemütlicher Rottweiler ist sowieso nicht so ängstlich, wenn mal geknallt wird.

Der schön ausgebaute Stadl, der neben dem Hotelgebäude stand, war schon festlich geschmückt und eingedeckt. Ich war nämlich neugierig und schaute schon mal, wo man mir meinen Single-Tisch hingestellt hatte. Ich bat bei der Reservierung darum, ihn mir vor die Tanzfläche zu stellen. Dem war auch so.

Auf die Fotos klicken, dann werden sie größer

Der kleine Tisch rechts war für mich
Da es aber noch zu früh war, ging ich auf ein Glaserl Wein an die Hotelbar. Dort kam ich mit einer tollen Frau ins Gespräch, die aus Dresden kam. Sie fand es gut, dass ich zu Silvester einfach alleine feiere, auch wenn meine Freunde nicht mitkommen wollen. Sie ist Eventmanagerin und erlebt immer öfter, dass Singles alleine etwas unternehmen.

Kalenderblatt an der Hotelbar der Zistelalm Salzburg
Nachdem Susan mich einen Stock höher beim Glaserl Sekt mit ihren Freunden bekannt gemacht hatte, lud sie mich ein, doch im Stadl an ihrem großen Tisch Platz zu nehmen. Darüber freute ich mich, das nahm ich gerne an. Zwei zwölfjährige, guterzogene Jungs waren dabei und ein hübsches 14jähriges Mädchen. Ein Junge war der Sohn von Susan.

Silvester auf der Zistelalm in Salzburg
Der Chef des Hauses, Michael Hauser, feierte natürlich auch mit seiner Familie im Stadl. Da noch Gäste kamen, die keinen Tisch hatten, passte es vorzüglich, dass meiner nun frei war.


Mit Michael Hauser, Chef der Zistelalm Salzburg
Als die Band anfing zu spielen, war die Tanzfläche noch leer. Bis dann ein Paar mit einem Foxtrott den Tanz eröffnete und alle aus ihren Löchern kamen und sich auch trauten. Ist ja immer so.  :-)


Silvester auf der Zistelalm in Salzburg
Der große Stadl war wohl damals ein Kuhstall. Und so hatte man auch in Erinnerung daran einen rustikalen Futtertrog stehen lassen. 


Süßes Mäuschen besetzt den Futtertrog
Bevor der Mitternachtssekt zu den Tischen gebracht wurde, machte ich noch schnell eine Aufnahme mit Susan, die ich vorher an der Hotelbar kennen gelernt hatte.


Silvester auf der Zistelalm Salzburg, Gisela u. Susan
Den ganzen Abend konnte man von dem reichhaltigen Silvesterbuffet essen. Es wurde immer nachgetragen und aufgefüllt. Es war köstlich! 

Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Einige Minuten vor Mitternacht gingen wir alle mit unseren Sektgläsern auf den breiten, terrassenähnlichen Balkon, von dem aus man wunderbar auf Salzburg blicken konnte. Einige gingen auch die breite Treppe hinunter in den Garten. Von dort aus hatte man auch diese gute Sicht. Die Luft war klar und angenehm. Es war nicht kalt. 

Dann ertönte aus Lautsprechern der Donauwalzer. Das hoteleigene Feuerwerk ging los. Und das ganze gigantische Feuerwerk über Salzburg, das die umstehenden Berge erleuchtete. DAS ist dieser Moment an Silvester, in dem mein Herz aufgeht, wenn ich die sternenklare Nacht sehe und die lachenden Gesichter rundherum. Da kann ich nicht im Wohnzimmer herumsitzen und mit dem Fernseher anstoßen! Wenn keiner mitkommt, dann gebe ich mir das eben alleine! Und ich bin nie alleine! 


Ich kam auf dem Balkon mit dem Ehepaar ins Gespräch, das den Tanz eröffnet hatte. Wir erzählten uns, wo wir vorher die Jahre Silvester gefeiert hatten. Dabei gab sie mir den Tipp, doch mal eine Donaukreuzfahrt zum Jahreswechsel zu machen. Das wäre auch toll! Das nehme ich mir nun auch vor.

Die Dresdner waren unten auf der Liegewiese und hatten auch ihr Feuerwerk angezündet. Die Jungs hatten leuchtende Augen. Wir stießen mit unseren Sektgläsern an und umarmten uns und wünschten uns ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2014.

Dann schauten die Jungs und die vierzehnjährige Milena mit mir nach meinem Santos, der gemütlich im warmen Wohnmobil auf dem Bett lag. Vor lauter Freude und Begrüßung des überraschenden Besuches vergaß er draußen ganz, sein Bein zu heben. Milena lachte: der schmeisst mich ja um!

Gegen zwei Uhr waren die meisten schon gegangen. Wir machten noch ein Bildchen, bevor wir uns verabschiedeten. Ich saß mit Milena und ihrer Mutter Carola zusammen.


Gisela - Milena - Carola   Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Liebe Dresdner, hier ist das Foto mit ohne Blitz. Ist zwar schön faltenfreundlich, aber man kann nicht viel erkennen. Deshalb lasse ich den Blitz lieber immer eingestellt.


Ohne Blitz, Silvester auf der Zistelalm Salzburg
Bevor das Paar ging, das den Tanz eröffnete, kam die Frau noch zu mir an den Tisch und verabschiedete sich. Wir umarmten uns herzlich.
"Und denken Sie an Silvester auf dem Donauschiff!", sagte sie.
"Das will ich gerne tun", erwiderte ich.

Es war so schön! Vielen Dank auch an die lieben Gäste aus Dresden, mit denen ich so einen Spaß hatte und so tolle Gespräche!

Es war ca. 3:00 Uhr, als ich den Stadl verließ.
Ich hätte zum Schluss den Marillenschnaps nicht trinken sollen. So lecker der auch war.  :-/  Ich war am nächsten Tag elend.

Als ich am nächsten Morgen mein Wohnmobil verließ und mit Santos eine große Runde ging, erwartete mich dieser Anblick:


Neujahrstag 2014 auf dem Gaisberg in Salzburg
Die Luft war angenehm kühl und klar.

Als ich den Berg hinunterfuhr, fuhr ich mal rechts ran und fotografierte runter auf Salzburg.

Neujahrstag 2014 - Abfahrt vom Gaisberg in Salzburg
Von mir aus sind es 25 km bis zum Gaisberg. Von Zuhause aus fotografierte ich den Gaisberg aus der Ferne. Es war ca. 11:00 Uhr. Die Wolken zogen sich zusammen.

Die höchste Erhebung ist der Gaisberg in Salzburg
Dann erwartete mich mein kuscheliges Sofa und das Neujahrskonzert im Fernsehen, das von Wien aus übertragen wurde. Das ist für mich jedes Jahr ein Ritual am Neujahrstag.

Es war so toll!

Vielen Dank von hier aus an Michael Hauser von der Zistelalm.
Und ganz liebe Grüße an die Dresdner Freunde. Es war schön mit Euch!

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Wer Salzburg besucht, der sollte auch mal die Zistelalm auf dem Gaisberg besuchen. Dort kann man lecker essen und gemütlich sitzen. Auch draußen. 

Klick hier. Die Zistelalm in Salzburg