Donnerstag, 28. Februar 2013

Heute ist nichts Besonderes im Fernsehen...

...da schreibe ich Euch lieber von meinem heutigen Tag, an dem eigentlich auch nichts Besonderes war.

Auf meiner To-do-Liste stand, dass ich endlich mein iPhone von schlapper Kapazität auf 6.2 auftunen lassen soll. Was das genau bedeutet, weiss ich nicht so genau. Mein Freund Limes hat mir gesagt, ich soll das mal machen lassen. Jetzt kann ich auch von unterwegs in mein Blog. In dem Vodafone-Laden sagte der Junge, er könnte das nicht so mit Eintippen machen, das iPhone muss an den Computer angeschlossen werden. Ich sagte, dass ich das nicht kann und nicht weiss, wie das geht. Ob er mir das nicht machen könnte.
Ja, aber das dauert mindestens eine Stunde, bis das auflädt, meinte er. Ich ging derweil mit meinem Santos die Saalach entlang. 
Da hörte ich in der Luft so ein leises Motorgeräusch. Als ich zum Himmel sah, erblickte ich einen Paraglider. Daran hing ein Mann mit Motor. Und das bei dem nasskalten Wetter!
Paraglider im Februarnebel in Piding
Irgendwann verschwand er Richtung Berge und ward nicht mehr gesehen. 

Nach einer halben Stunde steht neben mir ein Linienbus auf Augenhöhe. Ja, ich hab vielleicht geschaut! Den hatte man aufgebockt wie ein kleines Auto. Normal ist das ja ganz normal in so Werkstätten für LKW. Aber wann schaut man schon mal einem Bus ins Weisse von den Augen!?

Aufgebockter Linienbus in Bad Reichenhall
Ich kam am Schäferhundeverein Ortsgruppe Bad Reichenhall vorbei. Och, dachte ich, da sitzen ja Kameraden drin, ist doch eigentlich Winterpause. Ich ging rein, da kam Freude auf! Ob ich was trinken möchte? Nee, ich muss mein Handy abholen, die machen sonst zu, sagte ich. 

Dann holte ich eben mein aufgepowertes iPhone ab, fuhr wieder in den Hundeverein und hab noch ein Achterl Weisswein getrunken. Es war sogar der nette Prüfer und Leistungsrichter im Vereinsheim, der damals meine Prüfung mit Santos abgenommen hatte. Und so erzählten wir wieder von der Prüfung, von der Aufregung, wer alles ein Kind bekommen hat und wieder geschieden ist usw. Und ein süsses Vereinsmaskottchen hat der Deutsche Schäferhundeverein Ortsgruppe Bad Reichenhall nun auch. Ich konnte mich gar nicht losreissen von dem Wutzelchen, was ich mir auf die Bank gesetzt hatte. Sofort hatte das Hundebaby meine Bauchtasche mit Hundeleckerchen entdeckt und steckte das Köpfchen darein.
Hündchen Bambam vom SV OG Bad Reichenhall
Ja, und so ist auch dieser Tag wieder vorübergegangen. Keine besonderen Vorkommnisse, aber ich traf liebe Freunde wieder, sah einem Personenbus auf Augenhöhe ins Gesicht und erblickte einen Paraglider mit Motor am Himmel in der nebligen Februarkälte. Und mein altes iPhone hat mehr PS bekommen. Und ein Hundebaby habe ich auch geknuddelt und gebusselt.

Etwas ist immer.  


Mittwoch, 27. Februar 2013

Ordentliches Vorsitzen beim Hundeführer

Gerade schaue ich mir so nette Hundefotos von Freunden im Netz an. Hier habe ich zwei Bilder, wo ich mit meinem anderthalbjährigen Santos auf der Burg Senftenberg in der Wachau/Österreich bin. Damit der Hund bei der Hitze nicht so lange im Wohnmobil bleiben sollte, nahm ich ihn mit auf die Burg. Stört Euch jetzt nicht an diesem Erziehungshalsband, das war damals bei dem hibbeligen, temperamentvollen Hund, der aus Hochleistungszucht stammt, oft eine Hilfe. Das Hundehalsband habe ich nicht mehr. Und jetzt geht's auch ohne.

Was ich zeigen will, auf dem einen Bild schaut Santos interessiert in die andere Richtung. Und zwar hatten mittelalterliche Nordstämme ein Rudel Wolfshunde mit. Die Gruppe stand im Schatten. Dahin schaut natürlich mein Santos. Das ist wichtiger als Mutti!

Gisela von Ainhering und Rottweiler Santos

So wollte ich die Aufnahme aber nicht stehen lassen! Ich ärgerte mich richtig, auch wenn man das auf dem Lächelbild nicht sieht. Wenn ich das Bild im Hundeverein zeige, die lachen sich tot! Also habe ich mir ein Stückchen Bockwurst geholt und in die Faust gelegt. So, nochmal! "Komm zu Mutti! Sitz! - Näher! - Siieetz!"

Gisela von Ainhering und Rottweiler  Santos
 Braaav! Geht doch! 

Lieber eine fettige Würstchenhand als so'n unprofessionelles Foto!

Drei Monate später hatte ich übrigens die Prüfungen auf dem Hundeplatz. Den einen Tag in Bayern, am anderen Tag in Österreich. Bei der Unterordnung ging Santos mal nicht sauber am Knie. Da zischte ich "Bei Mutti bleiben!". Dann klappte das wieder.

Der nette Prüfer Bruno Kastelic erwähnte dann beim Prüfungsbericht laut und deutlich durch's Mikrofon: 
"Ja, und das Gehen bei Fuss hat ab heute eine neue Definition
Statt FUSS! heisst es  Bei Mutti bleiben! Aber wie man sieht, funktioniert das". Die Hundekameraden auf dem Platz brachen natürlich in schallendes Gelächter aus.

Ja, das sind so kleine Anekdoten im Leben einer Hundeführerin.
Euch einen schönen Mittwochabend!  ;-)
 

Dienstag, 26. Februar 2013

Kann keinen Schnee mehr sehen!

Ich hab die Faxen dicke! Es schneit und schneit und schneit! Heute bin ich etwas lustlos. Ausserdem habe ich eine dicke Unterlippe. Als ich mich heute Morgen anzog und zu meinem Hund sagte "Komm Schätzelein, wir gehen raus", sprang er freudig vom Bett und umwuselte und bedrängte mich, dass ich mich kaum anziehen konnte. Fast segelte ich über ihn, hielt mich noch an der Holzbank fest, lachte und knubbelte ihn:
"Gib Mutti ein Küsschen!". - Er gehorchte sofort und knallte mit seinem Schädel an meine Unterlippe. Die Blase platzte auf und die Lippe tat höllisch weh. Ich liess mich erst einmal auf die Bank plumpsen und veratmete den Schmerz. Dann nahm ich so ein Kühlakku aus dem Eisfach, damit die Schwellung zurückging. Salbe drauf, fertig.

Dann im Wald wieder die Schneemassen! Ich meine, es gibt Schlimmeres auf der Welt. So viele Menschen lieben den Schnee. Ich aber möchte nur in dünnen Sommerkleidchen herumlaufen und Schlappen anhaben. Diese Anzieherei jeden Morgen, diese Schichten, ich hasse es!

Vollgeschneiter Waldweg in den Salzachauen
Ja, und dann telefonierte ich heute mit meiner Behüterin. Sie macht mir zu dem silbernen Gewand, welches ich zur Ritterhochzeit in Bozen tragen werde, eine ganz tolle Pillbox. Wird fast wie eine Krone. Da ich zu dem Kleid - außer Ohrhänger - keinen Schmuck tragen werde, wird die Behütung die Krönung. Und ein passendes Täschchen gibt's auch noch von dem Stoff, den ich ihr geschickt habe.

Ja, sonst gibt es heute nichts zu berichten. Bin mal gespannt, ob die Nacht wieder der Marder vom Heuboden über meine Balkonbrüstung rennt. Der trampelte letzte Nacht um 1:45 Uhr so laut darüber, dass ich wach wurde und ihn noch verschwommen sehen konnte. Hatte natürlich keine Brille auf. Der rannte einmal hin und einmal her. Vielleicht schlafe ich heute mal mit Brille. Dann mache ich die Gardine an die Seite, für alle Fälle. Könnte ja auch Trockenfutter auf die Balkonbrüstung legen. Ja, das werde ich machen. Och, und dann werde ich mal den Fotoapparat auf's Nachttischen legen. Vielleicht kann ich den Marder ja knipsen, während er frisst. Das wäre der Hit!

Ich habe auch Fledermäuse bei mir auf dem Dachboden. Aber die halten jetzt Winterschlaf. Gesehen habe ich noch nie welche, wenn ich auf den Boden ging. Aber im Sommer fliegen sie in der Dämmerung immer aus dem Scheunentor, da ist eine viereckige Öffnung.

So. Ich geh auf's Rad.
Schönen Abend und drückt mir die Daumen, dass der Marder die Nacht nochmal auf dem Balkon ist.

Montag, 25. Februar 2013

Die Fastenzeit im Mittelalter

Beim Taumondkapitel letzten Samstag hielt unser Knappe Randolf von der Gutrater Ritterschaft so einen lehrreichen und erheiternden Vortrag über die Fastenzeit im Mittelalter, dass ich Euch diesen nicht vorenthalten möchte:

Küchenmeister Randolf  "Die Fastenzeit im Mittelalter"

Hochedler Grossmeister, hohes Kapitel, ein Gott zum Grusse ehevor!

Wir, Knappe Randolf von der Gutrater Ritterschaft zue Hohenwerfen - allseits bekannt aus dem Geschreibsel im Sendboten mit der Rubrik "Die Küchenmeisterey" - wollen die Gelegenheit der Abwesenheit der Burgkirch' nutzen und ein paar kluge Ratschläge geben, um die strenge Fastenzeit zu überstehen, die Euch die Kirche auferlegt:

Die Fastengebote sind ja auch besonders streng.
Zunächst dauert die Fastenzeit 40 lange Tage, von Aschermittwoch bis zur Osternacht. Übers Jahr gesehen sogar über 150 Fastentage!

Verboten ist der Verzehr von Fleisch von warmblütigen, vierbeinigen Tieren. Verboten sind aber ebenso Milch und Milchprodukte wie Butter und Käse sowie Eier, die als flüssiges Fleisch gelten.

DOCH: 
Wenn Hunger der beste Koch ist, ist Phantasie ihr erster Gehilfe.

Nun denn, also: Fisch ist erlaubt!!
Was gehört so noch zu den Fischen?
Nach Thomas von Aquin gehört alles zu den Fischen, was in Wassernähe kreucht und fleucht: Fasane, Rebhühner, Frösche, Schildkröten, Weinbergschnecken, Austern, Hummer, Muscheln und Krebse.
Biber, die in den klösterlichen Fischteichen leben, sind natürlich Wassertiere, denn schliesslich ernährt sich der Biber doch weitestgehend von Fisch. Oder?
Mittelalterliche Kochbücher sind voll von Biberrezepten!

Und - so eine Anekdote - als es an Bibern mangelte, haben Mönche auch einmal eine Rotte Wildschweine aus den nahen Wäldern in die Fischteiche getrieben, um sie anschliessend als Wassertiere wieder herauszufischen und als Fastenspeise anzusehen.

Falls keine Wildschweine oder Fischteiche zur Hand, backet einfach eine leckere Pastete in Fischform und füllet sie mit leckerem Fleisch aus dem Walde wie Hirsch, Reh und Gams. 
Oder vom heimischen Hofe wie Rind, Schwein und Geflügel.
Der Herrgott wird's schon nicht sehen!

Wie auch bei dem wohl berühmtesten Gericht mit göttlicher Schummelei, der schwäbischen Maultasche, die einer Legende nach im Zisterzienserkloster Maulbronn bei Bretten erfunden worden ist. Von Mönchen, die mitten in der Fastenzeit ein herrliches Stück Fleisch ergatterten.
Klein gehackt, mit Kräutern gemischt und in einen Teigmantel eingeschlagen, wurde die Fleischspeise als Mehlspeise getarnt. Bis heute heisst die Maultasche im Volksmund noch "Herrgottsb'scheisserle".

Und ausserdem...,
...hatte Gott nicht Fische und Vögel am selben Tag aus dem Wasser erschaffen? Und sind sie damit nicht auch gleich zu behandeln?
Ja, ist in diesem Sinne nicht auch das Huhn nur eine Art Fisch?
Aus einem alten Klosterrezept zur Fastenzeit:
"Rupfe das Huhn säuberlich, stürze es dann tief in einen großen Topf kochenden Wassers, bis es gar wird. Aus dieser Tiefe herauskommend, kann der Vogel, wie alle anderen Schöpfungen des Meeres, gegessen werden".
So einfach ist das!

Wenn alles nicht mehr hilft...
...handelt man gleich wie der Abt, der am Fasttag einen Entenbraten verspeiste und das Federtier kurzerhand umtaufte:
"Ergo te babtizo carpam"  -  "Ich taufe dich Karpfen"
 So genoss man auch fasttags sündenfrei.

Eine grosse Hilfe ist die folgende Fastenregel, die da lautet:
"Flüssiges bricht Fasten nicht!".
So wird seit langer Zeit ein besonderes Bier zur Fastenzeit gebraut, sogar mit päpstlicher Zustimmung. Und das kam so:
Benediktinermönche brauten schon im Mittelalter in der kargen Fastenzeit ein stärker eingebrautes Bockbier, welches aber den Neid anderer Ordensgemeinschaften weckte, welche sich darüber beim Papst in Rom beschwerten, dass die Benediktiner mit ihren Bockbieren nicht fasteten sondern schlemmten.

Die Benediktiner standten aufgrund dieser Beschwerde ein Fass des Bockbieres nach Rom, um den Papst selbst kosten und entscheiden zu lassen. Da sie ihr Bier und dessen Halbarkeit bei der damals im Mittelalter Wochen und Monate dauernden Reise von Bayern nach Rom kannten, taten sie dies nicht ohne Hintergedanken.

Denn das gesandte Bier wurde beim Transport über die Alpen durchgeschüttelt und immer wieder erwärmt durch die Sonne Italiens. So kam es erwartungsgemäss verdorben also ungenießbar und sauer -  in Rom an.  
Daraufhin tat der Papst nach einem vorsichtigen Kosten den Ausspruch: 
"Wer solch ein grauslich' Bier trinket, ist ein wahrer Büsser!". 

Diximus 
   
 

Sonntag, 24. Februar 2013

Taumondkapitel der Gutrater Ritterschaft

Der große Kachelofen im Rittersaale war schon einen Tag vorher eingeheizt worden. In den dicken Mauern der Burg Gruttenstein in Bad Reichenhall wäre es sonst natürlich genauso kalt gewesen wie vor tausend Jahren.
Gestern feierten wir das Taumondkapitel, zu dem auch Freunde aus anderen Bünden angesprengt waren.

Bündniskerze und Gutrater Kerze
Am Hochsitz entzündete der Grossmeister die Freundschaftskerze.
Dabei spricht er immer die Worte:
"Die Freundschaft, als Flamme ins Leben gestellt.
Ein kleines Licht ein Jeder -
wie schön wär' dann die Welt!"
Am Hochsitz: Wohlweiser, der Grossmeister, der Gebietende
Da die Burgkirch' an diesem Abend nicht anwesend war und die Predigt hielt, nutzte der Knappe Randolf die Gelegenheit, um uns ein paar kluge Ratschläge zu geben, damit wir die strenge Fastenzeit überstehen, die uns die Kirche auferlegt. Als Küchenmeister und Lehrer einer großen, bekannten Hotelfachschule lernen wir überhaupt viel von ihm, was die Speisen und wie die Essgewohnheiten im Mittelalter waren. 

Gestern handelte seine Arbeit davon, wie man im Mittelalter in der Fastenzeit doch Fleisch aß ohne sich zu versündigen. So machte man den Biber einfach zum Fisch, weil er im Wasser lebte. Oder ein Huhn wurde nach dem Rupfen "tief in kochendes Wasser gestossen", damit es wie eine Schöpfung des Meeres gegessen werden konnte. Man fand schon eine Lösung, mit gutem Gewissen diese dann fischähnlichen Wesen zu verspeisen.
Was haben wir gestern gelacht bei seinem Vortrag.

Küchenmeister Randolf und die Fastenzeit im Mittelalter
Die Humpenkreisung stand an. Dazu tritt der Kellermeister Manfredus in dem Remter und verkündet, dass der Wein frei sei von Gift und Keim. Er verbürge sich dafür mit Leib und Leben. Habe er ihn doch vorher selbst verkostet.
Kellermeister Manfredus tritt vor den Hochsitz
Danach erfolgt die Humpenkreisung, wobei sich jeder Sasse erst vorstellt und seinen Wahlspruch sagt, einen Schluck vom köstlichen Rebsafte nimmt und den Humpen dann dem Kellermeister zurückgibt mit den Worten: "Dem Nächsten zum Gedeih'".

Hier bespricht sich die Musica. Der Barde Hieronymus von Hohensalzburg ist eigentlich promovierter Jurist. Irgendwann erfreute ihn der Beruf nicht mehr und er ging seiner Berufung nach. Heute wird er zu vielen Kapiteln gerufen um zu musizieren.
Rechts im Bild ist Norbert der Ire. Er war lange Zeit in irischen Landen und hat viele Lieder aus der Fremde mitgebracht, die er uns mit seiner schönen Stimme vorträgt.

Mittelaterliche Musica auf Burg Gruttenstein
Unsere Freundin Alexa hatte eine neue Tausendschöne mitgebracht, die sich unser Treiben einmal anschauen wollte. Tina aus dem Sachsenlande hatte die Hauswirtschaftsschule absolviert. Dabei hat sie bei der Unterrichtung der Nähkunst wohl besonders gut aufgepasst. Ihre Gewandung hat sie sich nämlich selbst genäht.

Die schöne Sächsin Tina aus Zwickau
 Da Frauen immer frieren, stehen sie auch gerne mal nah am Ofen.

Auf Burg Gruttenstein. Alexa-Isolde-Gisela-Tina
Rechts am Ofen, also auf dem Bild hinter Hieronymus, dem Barden, befindet sich die Ofenklappe. Das Feuer war zu schön anzuschauen, so dass ich es aufnahm.

Feueransicht im Kachelofen Burg Gruttenstein
 
Auf vielen Bildern seht Ihr das Zeichen des Bündnis Abendländischer Ritterschaften, die beiden Kreuze in schwarz/weiss. Es ist auch auf der Kerze zu sehen. Davon haben wir auch große Fahnen. Ritter und Recken tragen das Zeichen als Kette auf ihrem Waffenrock oder Wams. Damit wir Frauen auch das Zeichen als Zugehörigkeit zum Bündnis tragen können, schuf eine Böhmische Goldschmiedin diesen Ring, den ich mir gestern beim Großmeister erwarb:


Wappenring Bündnis Abendländischer Ritterschaften
Um Mitternacht verließen wir die Burg. Ritter Tassilo und seine Burgfrau Isolde nahmen mich mit ihrem Stinkross mit, da ich quasi auf dem Weg wohne.
Im muckelig warmen Nebenraum verabschiedet sich hier Ritter Tassilo von der Lebenau von dem kleinen Burgzerberus der Burgherrin Brigitta.
Ritter Tassilo mit Burgzerberus auf Burg Gruttenstein
Und wieder war es ein schönes Kapitel! Und wieder lernten wir neue Pilgrime kennen, die sich für unsere Ritterschaft interessieren. Nun, wir haben viel Platz auf unserer Burg. 
Kommet zuhauf, Ihr Schwestern und Brüder im ritterlichen Geiste!

Samstag, 23. Februar 2013

Neue Behütung

Hier habe ich mal die schwarze "Valves of the Shell" auf eine umgedrehte Vase gesteckt, damit Ihr Euch erinnert, dass ich sie in rot schon auf dem Hoftag aufhatte.Davor habe ich den silbernen Stoff des Kleides gelegt. Mittig den kunstvoll gefertigten Stoffgürtel der Gewandmeisterin, den ich aber fast nie umlege, weil er oft verrutscht. Der rechte Stoff ist nur dunkler. Vielleicht kann die Behüterin ihn für die neue Kopfbedeckung verwenden.
Behütung von Daniela Engel "Die Behüterin

Für die bevorstehende Ritterhochzeit in Bozen brauche ich unbedingt eine neue Behütung. Ich will mein silbernes Gewand anziehen. Dazu kann ich aber nicht noch mal diese hohe Haube - die ich letztesmal schon in weinrot aufhatte - in schwarz tragen. Ausserdem passt das nicht so gut zu dem fröhlichen Anlass.

Bin zwar ganz schön spät dran, aber drückt mir die Daumen, dass die Behüterin das bei ihrer Auftragslage schafft, mich dazwischen zu nehmen.

Heute schreibe ich sonst nichts mehr.
Ich muss mal meinen Haushalt endlich machen.
Hätte nie gedacht, dass die Blogschreiberei so einen Spass macht!

Schönes Wochenende Euch allen!

Donnerstag, 21. Februar 2013

Der ritterliche Heiratsantrag

Ich erzählte Euch doch von der großen, ritterlichen Feier auf der Haselburg in Bozen. Dieses wunderschöne Ereignis, den Hoftag und die Aufnahme seiner Ritterschaft in das Bündnis Abendländischer Ritterschaften krönte Ritter Siegfried von Vels mit einer Überraschung.
Hochedler Grossmeister der Haselburger Ritterschaft zue Botzen
Siegfried von Vels Herr zue Pressels

Wir standen und sassen nach dem Bankett plaudernd im Rittersaal. Es war ein Lärmen und Lachen, ein Gurren und Plaudern. Plötzlich erhob sich der Erlauchte Hochmeister vom Hochsitz und rief laut:
"Silencium! Sassen, höret!".

Ritter Wulf Scheller zur Urstayn
Erlauchter Hochmeister des Bündnis Abendländischer Ritterschaften
Hochedler Grossmeister der Gutrater Ritterschaft zue Hohenwerfen

Einige drehten sich erstaunt zum Hochsitz, auch weil es sonst die Aufgabe des Gebietigen ist, um Ruhe zu heischen. Und nochmal:
"Silencium!" 
Was musste es geben, dass der Erlauchte selbst zur Ruhe rief?

Rittersaal mit Hochsitz in der Haselburg zue Bozen - draufklicken
 Von li. nach re. Erlauchter Hochmeister - Hochedler Grossmeister - Grosskomturen Gebietender

Ritter Siegfried von Vels, der neue Grossmeister der Haselburger Ritterschaft, erhob sich vom Steiss, kam vom Hochsitz hervor und trat vor seine anmutige Gesponsin Konstanze.
Es war totenstill im Rittersaale. Wir sahen, wie der Ritter die rechte Hand zu seiner Liebsten ausstreckte und mit lauter Stimme sprach:
"Tausendschöne Konstanze, wollet Ihr meine Burgfrau werden?".

Schluck!    

Die anmutige Konstanze schaute erstaunt ihren Ritter an. Darauf war sie nicht gefasst. Wir allen waren überrascht.

Und nun lasse ich die Bilder sprechen, die der Meisterfotograf Udo Giacomozzi nach dem Heiratsantrag machte.

Gesponsin Konstanze von Vels

Konstanze von Vels

Konstanze von Vels
Glücklich. Konstanze und ihr Ritter Siegfried von Vels

Nachdem wir Frauen uns gegenseitig Taschentücher gereicht hatten, damit die Tränen nicht unser Make up vernichteten, riefen schon alle freudig "Jubel! Jubel! Ein Jubel dem Paare!".

Puh, also wenn ich das hier jetzt so wiedergebe, dann hab ich schon wieder Tränen in den Augen!

Kleines Geschenk für jeden Gast - draufklicken


Im März wird Hochzeit gefeiert. Es sind sechzig Sassen geladen. Ritter, Burg- und Freifrauen, Knappen, Schildknappen und Fähnleinführer aus den Landen, die zum Bündnis Abendländischer Ritterschaften gehören.

Das wird ein Fest!    


Die Fotos sind von Udo Giacomozzi aus Salurn bei Bozen: 
www.udofoto.com 

Bevor die grosse Schneeschmelze kommt...

...wird hier in der Salzach ordentlich aufgeräumt. Die Salzach ist der Grenzfluss von Bayern nach Österreich. Diese Aufnahme machte ich auf der Seite der Stadt Laufen. Gegenüber, wo der Bagger steht, ist Oberndorf im Salzburger Land.

Baggerarbeiten in der Salzach bei Oberndorf - Salzburg
Faszinierend, wenn man beobachtet, wie der Bagger und der schwere Lastwagen teilweise ins Wasser fahren! Ich glaube, da wird das Flussbett reguliert. Der Volvo-Laster fährt dann die dicken Gesteinsbrocken hinten links an den Waldrand. Und diese Brocken werden wieder zur Uferbefestigung verwendet.
Klar, was weg ist ist weg!

Wenn jetzt in den Berchtesgadener Alpen und im österreichischen Gebiet der Schnee taut, kommen die ganzen Wassermassen hier vorbei. Das war vor einigen Jahren ein Drama! Wir hatten hier im Saalach- und Salzach-Gebiet Überschwemmungen, die gingen auf keine Kuhhaut! Das Wasser hat teilweise ganze Uferböschungen weggerissen. Da war nur Erde. Das Wasser hat sogar Gebüsch und mittlere Bäume mitgerissen!

Jetzt wird schnell noch der niedrige Wasserstand genutzt, damit neue, eigene Brocken rausgeholt werden können. Und bevor es wieder losgeht mit den Überschwemmungen, werden die Ufer damit befestigt.

Ist schon toll, was die so machen!

Ich mache dann mal Fotos, wenn die Wassermassen kommen. Hab ja dicke Gummistiefel an. ;-)

Santos im Schnee an der Salzach - draufklicken
Das Baggerfoto ist von vorgestern.
Dies Schneefoto von gestern.

Nachsatz:
Mein Freund Limes aus Schweden hat natürlich zu meinem schöden, einfach Ausdruck "Laster" die richtige Fahrzeugbezeichnung parat. Das ist ein Dumper. Der hat ein Knickgelenk und wird hydraulisch angetrieben. - Och! :-)
Wusste ich auch nicht.

Hier isser:  
http://www.volvoce.com/constructionequipment/europe/de-de/products/articulatedhaulers/Pages/introduction.aspx

Für den, den es interessiert, habe ich mal ein Video:

 

Mittwoch, 20. Februar 2013

So ein schönes Weinglas!

Oh, ich möchte dieses schöne Weinglas haben! Es scheint so, als sei es aus Tschechien. Dort stellen sie doch so wunderbare Gläser her.
Dieses Glas würde wunderbar zu meiner mittelaterlichen Gewandung passen.

Weinglas für Gisela von Ainhering
Es ist wohl ein Werbefoto für eine Weinfirma. Die werden jetzt wohl nicht mit mir schimpfen, weil ich das Foto gediebt habe. Ich versuche mal, die Weinfirma ausfindig zu machen und anzurufen.

Ich schreibe hier, ob ich Glück habe.


Immer dieses feinere "möchte"! 
Nein, Mutti! In diesem Fall bin ich mal unfein.

Ich will das Weinglas haben!

Dienstag, 19. Februar 2013

Auf der Haderburg in Salurn

Wenn wir vom Ritterbund unsere Freunde von der Haselburger Ritterschaft besuchen, so verbringen wir den kommenden Tag immer zum fröhlichen Reiseausklang in Salurn auf der Haderburg. Diese Burg ist eine Burgruine mit Burgschank und schön eingerichtetem Innenhof Ja sogar einen Rittersaal in einem Felsenraum gibt es dort!
In den Geierwänden - Haderburg in Salurn/Tirol
Diese Burg steht auf einem steilen, freistehenden Felsen und wurde im Jahre 1053 erstmals erwähnt. In den Jahren bis 1500 wurde sie dann mehrmals belagert und gebrochen, bis Kaiser Maximilian I 1514 den Bau zu einer Festung anordnete.
Das zum Geschichtlichen.

Der heutige Pächter dieser Burg ist Roman Perfler. Roman ist nicht nur ein trefflicher Burgschenk, er ist auch Schamane. Alleine die Holzschnitzwerke, die Kräutergärtlein und magischen Kreise lassen einen Besuch auf der Haderburg zu einem Erlebnis werden.
Die Burg ist über einen gut ausgebauten, etwas steilen "Weg der Visionen" zugänglich.     
 
Steinkreise und Kräutergärten auf d. Haderburg/Salurn
Hier verliest Freifrau Lucretia den Burg- und Bannfrieden. Burgherr Roman steht neben ihr und hört zu. 
"Sollte ein Recke sich an den Rundungen einer Burgfrau vergan (vergehen), so soll man ihn dreimal in die kalten Fluten der Etsch tauchen, bis ihm sämtlich' Lust verloren gehe".
So steht es unter Anderem in den Regularien.

Freifrau Lucretia mit Roman und Recken
 Im Burghof ist bei den Festen natürlich mittelalterliche Musica.
Mittelalterliche Musica auf der Haderburg in Salurn b. Bozen
Drei schöne Bauchtänzerinnen aus dem Morgenlande erfreuten uns mit ihrer Darbietung.
Drei Tausendschöne aus dem Morgenlande mit Grossmeister mittendrin
Hier beim Tanze vom Burgfried aus fotografiert.
Bauchtänzerinnen im Innenhof der Haderburg zu Salurn b. Bozen
Die Burg ist voller Kunstwerke, die Roman Perfler selbst geschaffen hat.

Holzplastik aus einem Baum von Roman Perfler Haderburg Salurn
Hier laben sich die Burg- und Freifrauen am köstlichen Rebsafte. Links, die schöne Apothekerin Roberta, die muss auch alsbald ein mittelaterliches Gewand haben!! Roberta? Nu weisste Bescheid! ;-)
Roberta, hai bisogno di un abito medievale!

Burg- und Freifrauen auf der Haderburg in Salurn/Südtirol
Die Freifrau mit dem weissen Schleier ist übrigens Lucretia. Und die zweite von rechts ist Anna vom Steinenberg, die Nachtwächterin von Berchtesgaden. Mit profanem Namen Anna Glossner. Ihr kennt sie ja schon aus meinen anderen Geschichten.
Hier werden wir gut versorgt mit Met und Rebsaft
 Natürlich hat der Wohlweise Cancelarius immer ein Exemplar des "Sendboten" dabei. Hier hören ihm interessierte Gäste zu.
Der Wohlweise erklärt den Ritterbund und unser Treiben
Hier ist der Grillplatz des Burgherrn. Dort bereitet er knuspriges Borstenvieh zu. Ich esse hier die ganz krossen Stücke vom Bratenrand.
Auf der Haderburg Salurn b. Bozen
 Auch eine Schwertkampfvorführung durften wir erleben. 

Schwertkampf auf der Haderburg in Salurn b. Bozen
Zum Schluss noch ein schöner Blick ins Tal. Für uns ist der Besuch auf der Haderburg jedesmal ein Erlebnis.

Blick von der Haderburg in Salurn b. Bozen
Lieber Roman, im März sehen wir einander wieder, wenn wir alle in Bozen sind. Wir freuen uns schon darauf.

Am 23. März 2013 ist übrigens auf der Haderburg wieder Saison-Eröffnung nach der Winterpause. Unten an der Strasse sind genügend Parkplätze für Eure Stinkrösser. Also sprenget an zuhauf!

Tut mir leid, wenn meine Bildergeschichte etwas lang geworden ist. Aber von dem Bildmaterial, was ich habe, hätte ich am liebsten alle Fotos eingefügt, damit Ihr einen kleinen Eindruck von dieser schönen Burg und dem lieben Burgherrn und seiner Familie habt.

Und nun sehet und tretet ein: