Montag, 22. Oktober 2012

Lastwagen mit Kochtopf?

Mein heutiger Rundgang mit dem Hund führte mich in Piding entlang der Autobahn München-Salzburg. Das ist ein schöner, langgezogener Einstundenweg, wenn man so hin und zurück geht.
An einem Bach saugte ein Lastwagen unter einer Unterführung, die unter der Autobahn herging, plädderigen Schlamm mittels eines großen Rohres in einen großen Edelstahltopf.
Auf dem Rückweg stand der LKW  schon näher zu meinem Fußweg. Der Edelstahltopf war mittels Hydraulik umgekippt worden und hing über dem Bach, den man vorher vom Schlamm befreit hatte.

Ich blieb stehen, da ich sowas noch nie gesehen habe, allein schon das teure Auto mit den zwei Edelstahlpötten drauf, dafür kriegt man ja eine Eigentumswohnung!
Als ich fotografierte, guckte der Mann ganz erstaunt
Ich dachte so, da kommt ja gar nichts raus. Und warum saugen die den Schlamm darein, wenn sie ihn ein paar Meter vorne wieder in den Bach kippen?
Dann setzte ich meinen Gang mit dem Hund weiter fort. Ein anderer Mann schleppte ein ca. drei Meter langes Schlauchstück, ähnlich wie vom Riesenstaubsauger, in einen anderen Laster, der innen wie ein ordentliches Lager aussah. Ich ließ ihn erst einmal verschnaufen und fragte ihn dann, was das für eine Aktion sei. Erst saugen sie den Schlamm aus dem Bach und dann kippen sie ihn wieder rein?
Da zeigte mir der Arbeiter einen flachen Anhänger, auf dem der ganze Schlamm lag. Er wurde aus den Riesentöpfen dahinein geschüttet. Und diese Eisentöpfe, die so umgekippt über dem Bach hingen, die wurden dort nur mit einem Schlauch ausgespült und wieder aufrecht gestellt. Aha, vielen Dank, das ist ja aufwendig, staunte ich.

Dann kam der Mann, der auf dem Foto unter dem Topf stand und mich anschaute, während ich fotografierte.
"Wir entsorgen hier keinen Giftschlamm, das ist alles gesetzlich in Ordnung", sagte er etwas gereizt zu mir.
"Damit brauchen Sie gar nicht zur Polizei zu gehen, das machen wir öfter. Der Schlamm war unter der Autobahn schon so hoch, daß er beim nächsten Regen über die Fahrbahn gelaufen wäre".
Ich lachte und sagte, daß mich das einfach interessiert hätte und ich so ein Sonderfahrzeug noch nie gesehen hätte. Und weil ich ja kein bayrisch spreche, meinte der Mann noch: "Ach, Sie sind aus Norddeutschland?". Er dachte, ich sei ein Tourist.
"Ja, ich bin aus Norddeutschland", sagte ich wahrheitsgemäß. Mußte jetzt nicht unbedingt sagen, daß ich schon 28 Jahre hier lebe.
"Da waren wir vorige Woche mit den Fahrzeugen, wir kommen überall herum", sagte er stolz.

"Dann noch weiterhin frohes Schaffen", lächelte ich, winkte und marschierte mit meinem Hund wieder weiter.  

Wollt ich Euch nur mal erzählen. Ich meine, wann sieht man sowas schon mal? 
 

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