Sonntag, 21. April 2013

Der Schulmeyster mit der Maultrommel

Gestern hatten wir vom Ritterbund unser Generalkapitel. Das ist das, was man bei profanen Vereinen die Jahreshauptversammlung nennt.
Heute will ich aber nur am Rande vom Kapitel berichten. Heute will ich Euch von einem Mann erzählen, der mit seiner mittelalterlichen Musikgruppe auf Mittelaltermärkten und -Festen aufspielt.

Franz Mettauer ist auch im profanen Leben Lehrer. Und da er auch noch als Tanzlehrer mittelalterliche Tänze lehrt, hat er seine Berufsbezeichnung gleich als Künstlernamen gewählt.

Schulmeyster Franz Mettauer mit seiner Maultrommel

  
Als Franz seinen Dudelsack beiseite legte und anfing auf seiner Maultrommel zu spielen, war plötzlich alles still im Rittersaale.
Mich erinnerten diese Klänge an Filme, die im früheren Tirol spielen, wo gerade die Spannung wächst, oder wo auch die Weite der Gegend gezeigt wird.

Musica Schulmeyster und Gefolge
Es war interessant zu beobachten, wie sich unsere Sassen beim Klang der Maultrommel alle zur Musica wendeten. Ein irisches Weybb hielt sogar die Kuchengabel eine Zeitlang in der Hand und vergass zu essen.

Im Hintergrund des Bildes seht Ihr am Hochsitz links unseren weisshaarigen Wohlweisen und rechts daneben den Grossmeister unseres Ritterbundes.

Natürlich konnten wir nicht ohn' Unterlass dem Schulmeyster und seinen Musikern lauschen. Es musste ja auch der offizielle Teil des Kapitels weitergehen.

Kanzler - Grossmeister - Geheimschreiber
Und so las der wohlweise Cancelarius zwischendurch die Feiern und Fahren vor, die wir mit unserem Ritterbund - in der Jahrung 1000 und 1012 dazue -  machten. Es waren 40 Festulein, die wir in der vergangenen Jahrung feierten. Das soll uns mal ein Ritterbund nachmachen!

Am Ende des Kapitels holte mich der Schulmeyster Franz Mettauer zum Tanze.
Schulmeyster Franz Mettenauer mit Gisela von Ainhering
Da ich gestern abend erst ziemlich unlustig zum Kapitel fuhr, hatte ich mir die einfachste Gewandung gewählt. Das fängt ja schon mit den Vorbereitungen an, wenn man etwas unternimmt. 
Ist man gutgelaunt, brezelt man sich schöner auf. Aber Ihr erkennt unschwer, dass ich viel Freude hatte. Ist ja immer so: gerade wenn man keine Lust hat, wird es am schönsten.

Auch durften wir gestern Abend einen neuen Recken zu unserem Kapitel begrüssen. Siegfried der Walcher lebt im Pinzgau. Er ist Bauer, Schmied, Jäger und Lehrer. Wir trafen uns immer zufällig auf Mittelalterfesten in Österreich und Bayern.

Siegfried der Walcher mit Gisela von Ainhering
  
Oh, gerade fand ich ein Filmchen, wo Ihr den Schulmeyster sogar beim Tanze sehen könnt. Bei einem Altstadfest im österreichischen Linz führte die Gruppe mittelalterliche Tänze auf, bei denen auch die profanen Gäste mit einbezogen wurden. Sehet hier den Tanzmeyster beim Tanze:






Ja, da feierten wir also gestern wieder ein fürtreffliches Festulein. Und obwohl ich erst lustlos ansprengte, hatte ich viel Spass.
Wie heisst es doch so schön: Unverhofft kommt oft.  ;-)

Eisenhandschuh von Siegfried dem Walcher
 

3 Kommentare:

  1. Ein gar ergötzliches Histörchen theilet Ihr allhier, edle Frowe - seyd bedancket gat tuusig Male.
    Sabeth von der Strahlenburg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja trefflich, trefflich, Elisabeth. Seyd bedancket für diesen schönen Kommentar!
      Seyd Ihr auch im Mittelalter unterwegs?

      Löschen
  2. Man Gisi, hast Du wieder gut ausgesehen....
    Wenn man die Fotos anschaut, fühlt man sich fast wie im Mittelalter.
    Weiterhin viel Spaß bei Euren Treffen!
    Gruß Ophelia

    AntwortenLöschen