Sonntag, 30. September 2012

Mit repariertem Wohnmobil wieder nach Hause



Nachdem mein Wohnmobil im Okt. 2010 vom abgerissenen Auspuff unter dem Fußboden in Brand geriet, ich nach Sicherung meines Hundes an der Leitplanke der Autobahn wieder reinging, um alles mit griffbereitem Wasser zu löschen, holte mein Freund Ducato-Mario (Fachwerkstatt M.W. Fahrzeugtechnik in Schöffengrund b. Wetzlar) mit einem großen Lastwagen mit Aufliegern für zwei große Wohnmobile mein Mobil in seine Werkstatt, um es dort fachgerecht über den Winter instandzusetzen. Das Erlebnis ist aber wieder eine andere Geschichte. Nun erzähle ich von der Heimfahrt mit meinem reparierten Wohnmobil. 
Und allen Lesern sei gesagt, ich war auf der Fahrt nach Hause, als ich wieder mein Mobil unterm Hintern hatte, der glücklichste Mensch der Welt.  Meinen Hund neben mir, das Tuckern des Dieselmotors, zwischendurch bei Sekundenschlaf ein Schläfchen hinten im Bett zu halten und sich anschließend ein Lachsschnittchen zu machen... 
Nee, das kann keiner verstehen, der nicht Wohnmobil fährt.
Sechs Monate ohne mein Wohnmobil! Wo ich diese Zeilen grad schreibe, zieht es mir wieder meinen Magen zusammen.

So, jetzt kommt der Auszug aus meinem Reisetagebuch vom 20. März 2012:

Letzten Donnerstag fuhr ich überglücklich mit meinem runderneuerten Wohnmobil wieder Richtung Berchtesgaden. Vor Würzburg wurde ein Stau an der AB-Baustelle angekündigt. Da fuhr ich sofort runter. Die ganze Zeit fuhr ich schon in meiner Müdigkeit durch die gelb-blinkenden Begrenzungslichter, die Konzentration auf die veränderten Spurstriche..., nee, ich konnte nicht mehr.

Nach der Abfahrt fuhr ich in einen breiten Waldweg. Och schön, dachte ich. Schön ruhig und viel Platz zum Gassigehen. Weiter hinten war sogar eine gerodete Lichtung. Diese stellte sich aber als riesige Straßenbaustelle heraus, also es sollten erst mal Straßen daraus werden.


Alles war düster im Nebel, im Schein meines Fernlichtes sah das wie eine weite Lehmwüste aus. Vor mir und neben mir fielen ca. 2 m tiefe Abhänge runter. Das hieß, ich mußte sofort da stehen bleiben, wo ich gerade stand. Einen Meter vor, und ich kippe mit dem Wohnmobil in die Kuhle. Konnte ich mir aussuchen, rechts oder links. Egal.  
Mist! Mit der dicken Taschenlampe leuchtete ich von den Fenstern auf die Erde. Einsickern konnte ich in dem dicken Lehm nicht. Gut, daß der Hund vorher noch raus war, das wäre vielleicht eine Sauerei im Womo gewesen, wenn ich mit meinen dicken Wanderschuhen und der Hund mit Lehm zwischen den Zehen wieder ins Mobil gestiegen wären!

Punkt sieben am nächsten Morgen weckten mich ein schwerer Tanklaster und eine riesige Raupe. In Pantöffelchen und Nachtpolter stieg ich schnell aus und sagte den Fahrern, daß ich sofort wegfahre. Sie warteten und halfen mir unter Lachen, da ich wirklich nur rückwärts – so wie ich gekommen war – rausfahren konnte. In der Nacht hätte ich das mit meiner schlappen Rückfahrleuchte nicht machen können.

Auf dem breiten Waldweg in eine Treckerschneise gefahren, Kaffee gekocht, Gassi, waschen, schminken, das übliche Prozedere, nun stand ich ja gut.

Da meine Gasflasche in der Nacht auf der Lehmwüste auch noch ihren Geist aufgegeben hatte, hatte ich die kleine Ersatzflasche angeschlossen. Gut, daß ich von innen rankam. Raus in die Matsche zu steigen, das wäre noch der Hit gewesen.


Im nahen Wertheim kaufte ich im Expocamp eine 11 kg-Gasflasche. Dort traf ich ein nettes Ehepaar mit einem Hobby 620 mit Alkoven. Meine Farbe. 


Hier ist mein Mobil:

Und das von dem Ehepaar sieht ähnlich aus:




Ich sprach das Paar an und erzählte von unserem Wohnmobil-Forum. Der Mann schrieb sich mal den Link auf.

Ich klüngelte richtig rum, wollte gar nicht heimfahren mit meinem Wohnmobil, auf das ich nun 6 Monate warten mußte. Nach Würzburg las ich das Schild: Bamberg 62 km. Da wollte ich doch immer schon mal hin. Jedesmal lese ich das, denke, das nächste Mal fährste aber den kl. Umweg nach Bamberg, und dann bin ich doch weitergefahren. Wieder auf einen AB-Parkplatz, ein Käffchen machen. Da gab es plötzlich einen riesigen Knall, wie eine Explosion. Ich schaute aus dem Fenster, da rollte ein schwerer Laster mit Warnblinklicht auf die Pannenspur, direkt neben dem Autobahn-Parkplatz. Ihm war ein Reifen geplatzt. Ja, sowas habe ich noch nicht gehört, so laut. Der Laster rollte langsam vor, so daß er rückwärts in den Parkplatz fahren konnte. Dabei schlappte der Mantel des Reifens immer laut auf die Straße, bis er von der freiliegenden Felge abgeschnitten wurde. 



Der Mann aus dem iranischen Laster vor mir stieg aus, und der aus dem Laster hinter mir auch. Die Trucker wiesen den bulgarischen Kollegen ein. Ich war ein Stück vorgefahren, damit er sich leichter tat. – Jedenfalls war ich nach diesem Erlebnis schön wach.

Schreibe gleich weiter, mein Hund muß raus. :-) 



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