Freitag, 12. Oktober 2012

Ritterspiele im österreichischen Waxenberg

Diesen Sommer waren wir von unserem Salzburger Ritterbund auch im schönen Waxenberg. Das ist ein kleiner Ort im österreichischen Mühlviertel. Von Linz aus fährt man nördlich Richtung tschechische Grenze. Da fährt man dann eine ganze Zeitlang steil durch den Haselgraben. Da Waxenberg so hoch liegt, war die dortige Burg ein Fluchtort für die Menschen, als im 16. Jhd. die Türken Wien belagerten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haselgraben_%28Tal%29 

Jedenfalls stammt die Burg aus dem 13. Jhd. und ist nun eine Ruine, die aber vom Kulturverein so schön hergerichtet wurde, daß man dort Mittelalterfeste und Ritterspiele veranstalten kann.

Hier ist mal ein Link von dem schönen Ort und den Veranstaltungen:

http://www.waxenberg-kultur.at/

Ich mache auch deshalb so gerne für den Kulturverein Waxenberg Werbung, weil das alles so liebe Menschen sind. Die sind so freundlich dort, daß ich schon zu Ritter Friedericus von Waxenberg  sagte, mir käme es so vor, als seien sie alle geklont.
Ich darf dort neben dem Tennisplatz mit meiner fahrbaren Kemenate stehen, da sagt kein Mensch was.

Letzten August stand ich mal weiter oben an der Straße. Von der Aufbautür runter ging es zum Platz der Eisstockschützen. Dort waren einige Paare auf dem Asphalt beim Sommer-Eisstockschießen. 
Auf einmal rief eine Frau:
"Pepi, hiieer, kommst jetzt her!?".
Oups, ein Rüde, dachte ich. Noch dazu mit mangelhaftem Gehorsam. Pepi kam nämlich nicht. Ich schaute, ob mein Törchen im Türrahmen auch verriegelt war. Die Aufbautür stand bei dem schönen Wetter offen. 
Diese kleinen Zamperl gehorchen ja für keine fünf Pfennig, dachte ich, während ich mir noch mit dem Lippenstift über die Lippen ging. Dabei hat sie ihn richtig abgerufen.
 
Bevor ich dann mit dem Hund das Wohnmobil verließ, rief ich runter zu den Eisstockschützen:
"Sagense mal, ist Ihr Pepi kastriert?".
"Wieso kastriert?", rief eine Frau zurück.
"Ja, weil ich auch einen Rüden habe. Die müssen ja nicht unbedingt zusammenkommen. Nehmen Sie Ihren Pepi besser eben an die Leine, wenn ich rauskomme".

Da schrien die Frauen vor Lachen. Der Pepi war kein Hund sondern der Ehemann einer der Frauen. Ja, meinten die Frauen, der Pepi gehöre schon die längste Zeit an die Leine. Und kastriert gehörte er auch.
Noch während ich den steilen Weg rauf zur Burg ging, hörte ich das Lachen der Frauen unten auf dem Platz.

Oben im Burgfried der Burgruine wurden dann verschiedene Geschicklichkeitsspiele gemacht. 
Es traten gegeneinander an:
die Gutrater Ritterschaft zue Hohenwerfen
die Kuerenberger Ritterschaft zue Linz und 
die Waxenberger Ritterschaft.

Eine Disziplin war unter anderem das Messerwerfen mit einem Kreuzmesser. Ich wußte gar nicht, daß ich eine so gute Messerwerferin bin! Von 10 Kreuzmessern, die ich aus der Entfernung auf eine Holzplatte mit Kreis warf, gingen fast alle mittig. Nur ein Messer knallte gegen die innere Turmmauer.
Und das hat mich so geärgert, daß unser Wohlweise Cancelarius mich beruhigen mußte:
"Tausendschöne, das ist doch nur ein Spiel!".

Ganz konzentriert beim Messerwurf
Nun hat mir Ritter Friedericus von Waxenberg schon am Schwatzdraht vermeldet, daß er für mich ein schönes Wurfmesser hat machen lassen. Damit kann ich ja jetzt heimlich im Schuppen üben. ;-) 

Die nächsten Ritterspiele sind wieder im kommenden Erntemond.
Dann geht mir aber kein Messer daneben!


http://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Waxenberg 

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