Donnerstag, 20. Juni 2013

Von Eisenträgern und einer Monsterbrücke

Vor zehn Tagen hatte ich Euch doch ein Foto (klick) von der Brücke über einen Bach gezeigt, die vom Hochwasser abgetragen wurde wie ein Frühstücksbrettchen. Mir kam das so vor, als sei es schon länger her, deshalb vermutete ich gestern, die Brücke sei schon repariert. Ich wollte auch mit Santos dort durch die Salzachauen gehen, weil es da meist schön kühl ist im Sommer.

Hochwasser 2013: das war mal eine Holzbrücke
Von der gegenüberliegenden Uferseite geht der Waldweg gerade bis zur Salzach, dem deutsch-österreichischen Grenzfluß. Am Fluß angekommen, geht man rechts so eine halbe Stunde lang. Dann wieder rechts, damit man wieder an anderer Stelle über diesen Bach kommt. Dann den Parallelweg zurück zum Auto. So hatte ich mir das wieder gedacht.

Von Kühle im Wald konnte keine Rede sein. Alles war gesättigt vom Sand, den der Fluß nach der Überschwemmung übrig gelassen hatte. In der Schwüle roch es nach Aas. Gut, daß ich mich mit Autan behandelt hatte. Die Mücken umschwirrten mich, daß es an den Ohren richtig laut war. 

Nach der langen Geraden neben der Salzach ging ich dann rechts, damit ich wieder über die andere Brücke zum Auto kommen konnte. Und von dieser Brücke machte ich mal letzten Dezember eine Aufnahme. Da war sie schon gesperrt. Seht mal, hier ist das:

Durchgang verboten? (klick)

Ja, da war ich aber fertig, als ich diesen Anblick sah! Das Treibgut im Bach, zu dem ein ganzer Baum gehörte, hatte die Holzoberfläche der Brücke einfach von den Eisenträgern geschoben.

Hochwasser 2013: Treibgut schiebt Brücke v. Eisenträgern
Sogar ein dicker Stein, ein Findling, gehört zu diesem Treibgut-Rollkommando. Rechts unter dem Querbrett. Klickt auf das Foto, dann wird es größer.

Nach Hochwasser 2013: verschobene Holzbrücke
Das verschobene Holzgerippe wurde hüben und drüben nur von den Bäumen festgehalten und schwebte über dem Wasser. Santos schaute mich an, er hatte schon eine Pfote auf dem ersten Balken. Als wolle er sagen: Rüber?

"Nee Schätzelein, wirklich nicht! Wir gehen wieder zurück. Wir wollen doch noch schön Wohnmobil fahren und uns am Leben erfreuen. Zuuurück!". - 

Also wieder zurück durch die Mücken und den Aasgeruch. Den Weg kann ich wohl die nächsten Monate vergessen.

Die Eisenträger sind sicher
Von den Eisenträgern bis zum Auto waren es noch gnädige vier Minuten. Wir hatten gestern im Berchtesgadener Land fast 35°C.  Da bleibt man lieber im kühlen Haus.



1 Kommentar:

  1. Da kann man mal sehen, welche Kraft im Wasser steckt. Es kann sogar große Steine bewegen.

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