Samstag, 8. Dezember 2012

Meine Fahrt mit dem Wohnmobil nach Leipzig

Gestern Abend wurde in den Nachrichten berichtet, daß der Thomanerchor in Leipzig 800 Jahre alt wird. Als ich kurze Filmausschnitte von der Thomaskirche und dem berühmten Chor darin sah, erinnerte ich mich an meine Fahrt dorthin vor 10 Jahren.

Ich hatte mir im Februar 2002 mein lang ersehntes Wohnmobil gekauft und bin dann über die Osterfeiertage in die neuen Bundesländer gefahren. Meissen, Chemnitz, Dresden und Leipzig habe ich besucht. Auf dem Rückweg blieb ich noch im schönen Vogtland.

Nun denn, in Leipzig kam ich am Gründonnerstag an. Ich fand einen Platz für mein Mobil auf dem großen Parkplatz hinter dem Polizeipräsidium, welches immer in der Krimiserie "Soko Leipzig" zu sehen ist. Ich weiß noch, wie schockiert ich war, weil überall Glasscherben und kaputte Bierflaschen über dem Müllteppich auf dem Parkplatz lagen. Ich hatte jedesmal Schweißausbrüche, wenn ich mit dem Hund kurz rausging.

In Leipzig wurde ich auch vom Mittelaltervirus infiziert. Dort war ein toller Mittelaltermarkt, der mir jetzt noch bildlich in Erinnerung ist.

Nun aber zum Thomanerchor. Da ich ja alle Leute anquatsche und Fragen stelle, wenn ich unterwegs bin, wurde ich so auch gewahr, daß am Abend des Karfreitags der Thomanerchor in der historischen Thomaskirche singt. Oh, da wollte ich hin! Der Passant lachte mich aus, da könne man nicht so einfach kurzfristig hin, die Messe sei schon vorher ausgebucht.
Wenn ich das schon höre! Dann will ich erst recht dorthin.
Jedenfalls bin ich zum Wohnmobil gegangen, habe den Hund versorgt, mich etwas fein gemacht und dann wieder ab zur Thomaskirche. Draußen standen wirklich Schlangen von Menschen. Wie ich aber dennoch reingekommen bin, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Vielleicht habe ich jemanden bestochen. Das funzt immer. ;-)
Es war wirklich ein Erlebnis, das mir in bleibender Erinnerung ist. Die Orgel, der Chor, Gänsehaut pur!

Und da ich heute Morgen beim Anziehen nebenher im Fernsehen die Nachrichten sehen wollte, klickte ich zufällig auf eine seltsame Sendung, die wohl im Türkenviertel von Berlin oder so gedreht wurde. Ich dachte, was ist das denn für'n Quatsch!? Diese Leute, diese Ausdrucksweise, einfach alles. Ich klickte auf Teletext. Es war die "Lindenstraße". Du lieber Himmel, gibt es diese doofe Sendung immer noch? Wer schaut sich denn sowas an!? Klar, die Masse.

Und als Pflästerchen für meine Sinne und Augen und Ohren suchte ich dann vorhin mal den Thomanerchor im Netz. In Erinnerung an die kurzen Sendeausschnitte gestern in den Nachrichten. Nach den Gesprächen in der "Lindenstraße" diese gebildeten Menschen vom Thomanerchor zu hören, diese Jungen, die sich fein artikulieren können, in sieben Minuten an deren Leben teilhaben zu können, das war schön.

In den gestrigen Nachrichten wurde noch erwähnt, daß Johann Sebastian Bach damals dritte Wahl war, als er von Berlin kommend, sich in Leipzig als Kantor bewarb. Dass er dann 27 Jahre dort wirkte, hätte er sich wohl auch nicht gedacht.

Hier füge ich mal den YouTube-Film vom Thomanerchor in Leipzig ein. Interessiert zwar nicht jeden, mich aber begeistert er:





DVD Weihnachts-Backkurs

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