Samstag, 22. Dezember 2012

Das Julfest der Wintersonnenwende

Gestern war der 21. Dezember. Die Nacht zum 22. Dezember ist die längste Nacht im Jahr. Ab da werden die Tage wieder länger. In keltisch-germanischen Zeiten wurde dieses Ereignis mit einem Fest gefeiert, dem Julfest.

Gestern trafen wir uns von der Ritterschaft auf unserer Burg Gruttenstein in Bad Reichenhall. Trotz des schlechten Wetters waren auch viele profane Gäste aus Nah und Fern gekommen, um mit uns bei Feuer, Räucherwerk und köstlichem Met die Wintersonnenwende zu feiern.
Feuer zum Julfest der Wintersonnenwende
Der Wikinger Einar Wolfgangson leitete das Ritual. Aus einem großen Horn schüttete er einen Schluck Met ins Feuer, für die Götter. Dann sollten auch die Toten bedacht werden, indem ein Schluck Met auf den Boden des Burghofes gegeben wurde. Alsdann machte das gefüllte Horn seine Runde durch die umstehenden Menschen.

Wikinger Einar Wolfgangson mit Räucherkohle
Nach einem Räucherritual durch den Kreis gaben dann einige umstehende Gäste Zettelchen mit aufgeschriebenen Sorgen und Wünschen ins Feuer. Verabschiedung von Altem und Hoffnung für Neues.
Irene, die Kräuterhexe, Weib von Wikinger Einar Wolfgangson
Zum Abschluss des Feuerrituals nahmen wir uns auf Geheiss von Einar alle an den Händen. Wer hinter einem stand, legte einfach eine Hand auf die beiden geschlossenen Hände derjenigen, die vor ihnen standen. So ward die Bruderkette geschlossen. Mit einem schönen Sinnspruch und Wünsche für die neue Jahrung war das Ritual dann beendet.

Die kleine Eule hat nur Augen für ihren Ritter
Von vielen Gästen umringt war unser Ritter Ulrich von Cheltz. Sonst hat er immer sein Falkenweibchen Sina bei sich. Heute stellte er uns seine afrikanische Weissgesichtseule vor. Sie hat noch keinen Namen, da erst durch eine Blutuntersuchung ihr Geschlecht festgestellt werden muss. Die Eule ist noch jung. Erstaunlich war, wie wohl sich das Tierchen fühlte, wie es die Beweihräucherungen der bewundernden Worte und das zarte Streicheln über die Brust genoss. Die Eule ist von einer Züchterin aus der Steiermark. Kostenpunkt: ab 200 €.

So feierten wir noch bis tief in die Nacht. Die Burgküche hatte wieder besonders gut aufgekocht. Und wer frittierte Kartoffelringe, gegrillte Würstchen oder Knoblauchfladen essen wollte, für den war im Burghof an den Ständen alles da. Der Rittersaal und die gemütlich geheizten Nebenräume waren voll von mittelalterlich Gewandeten und profanem Volk. Es war ein Lachen und Plaudern, und es wurden natürlich viele Fragen gestellt.

Und so geht das Leben doch wieder weiter, auch wenn der Maja-Kalender den Weltuntergang vorausgesagt hat.
Fangen wir einfach wieder von vorne an.

Afrikanische Weissgesichtseule

http://www.burg-gruttenstein.com/fotogalerie/index.html

2 Kommentare:

  1. Hallo Gisela, das ist genau nach meinem Geschmack, eine Eule!

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  2. Du bist aber auch viel unterwegs! Genau wie mein Mann und ich. Wir sind auch an allem Möglichen interessiert, Konzerte(alle Stilrichtungen), Kunst-Ausstellungen,Weihnachtsmärkte (ist jetzt ja leider erst mal vorbei), Theater,.....
    Super!
    Gruß Ophelia

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